Situationsanalyse, von shz.de, die SG ist aufgrund der personellen Situation sicher entschuldigt. Wirklich tragisch, dass Johannes nicht fit ist. Mit ihm sähe es wenigstens etwas anders aus. Es geht darum, den Anschluss nicht zu verlieren. Schafft man das, könnte man oben dran bleiben....wenn Corona das auch zulässt.
Sieht nach `ner Kaggsaison aus! Macht nix, wir supporten weiter, bei Sky und Hopfenkaltschale! Einmal Flensburg....immer Flensburg!
HANDBALL-BUNDESLIGA
Hohe Belastung für die SG Flensburg-Handewitt – ein labiles Gebilde
Verletzt, angeschlagen, ausgelaugt: Handballer der SG Flensburg-Handewitt früh in der Saison am Limit.
Maik Machulla nahm sich nach der 21:29-Derbypleite der SG Flensburg-Handewitt beim THW Kiel viel Zeit, um die Situation seiner Mannschaft zu erklären. Der SG-Coach sagte: beim Blick aufs Feld mache ich mir Sorgen. Alles ist sehr labil.
Solche Aussagen sind bei Machulla nicht alltäglich. Der 43-Jährige ist kein Freund davon, personelle Probleme als Grund für Niederlagen wie in der Handball-Bundesliga beim THW oder drei Tage zuvor in der Champions League bei Vardar Skopje (26:31) zu nennen. Auch am Sonntag hob er zunächst die sportlichen Versäumnisse hervor. „Mir geht es auf den Sack, dass wir nach Niederlagen in Kiel immer über das gleiche Thema reden“, sagte er – und meinte das reihenweise Scheitern an THW-Keeper Niklas Landin.
Wie im Supercup (24:28) war die SG spielerisch besser und hätte mit mehr Qualität im Abschluss zur Halbzeit führen oder danach zumindest dranbleiben können. Stattdessen gab es eine deutliche Niederlage, die am Ende auch zeigte, dass sich die Flensburger früh in der Saison am Limit bewegen. Im Tor, auf Außen und auf halbrechts hat Machulla weniger Sorgen, dafür gibt es vor den Heimspielen am Donnerstag (20.45 Uhr) gegen Elverum und am Sonntag (16 Uhr) gegen Coburg auf anderen Positionen Probleme, z.B. am Kreis. Domen Pelko ist im Angriff ein Einzelkämpfer. Der Slowene macht seine Sache insgesamt gut, doch in Kiel erlebte er einen schwarzen Tag. Erst den siebten Versuch brachte Pelko gegen Landin unter, vorher warf der 23-Jährige oft unplatziert.
Das Problem: Machulla hat aufgrund des langfristigen Fehlens von Johannes Golla (Mittelfußbruch) offensiv keine echte Alternative. Simon Hald ist nicht fit genug, um auch vorne zu ackern. Das zeigte in Kiel ein kurzer Versuch. „Er läuft ja auf einem Bein rein und raus“, sagte Machulla. Hald plagen Knieschmerzen. Diese seien zwar unter Kontrolle, hemmen den Dänen jedoch. Bleibt noch Jacob Heinl, der in Kiel nach einem Innenbandriss im Knie sein Comeback feierte, aber lange nicht mehr im Angriff gespielt hat.
Im Abwehrzentrum bahnt sich durch Heinls Rückkehr eine Entlastung für Hald und Magnus Röd an. „Ich merke das Knie ein bisschen, aber es hat gut reagiert“, sagte Heinl. Der Abwehr-Stratege war am Mittwoch vergangener Woche ins Training zurückgekehrt. Dass er im Derby gleich 40 Minuten ran musste, war zwei frühen Zeitstrafen für Hald geschuldet. „Ich hätte Jacob gerne ein bis zwei Wochen mehr Pause gegeben“, sagte Machulla.
Der Rückraum links/Mitte ist aktuell Problemzone Nummer eins. Senkrechtstarter Lasse Möller wird einige Monate fehlen, nachdem er an der linken Hand operiert wurde. Möller hatte sich einen Abriss des Diskus zugezogen, den Dr. Marc Philipp Muhl, Spezialist für Hand-, Fuß- und Mikrochirurgie in Elmshorn, mit einem Titan-Anker befestigte. Dazu wurden ein gerissenes Band genäht und die Handwurzelknochen mit Drähten stabilisiert.
Göran Johannessen (Fersenprellung) und Mads Mensah (Schmerzen unterhalb der Rippen) quälten sich in Kiel für einige Minuten, Jim Gottfridsson musste erneut durchspielen. Der Regisseur ist am Limit. Machulla experimentierte mit zwei Linkshändern im Rückraum – „Franz Semper ist kein Spielmacher, das hat man gesehen“, sagte er hinterher. In der Schlussphase gab Linksaußen Hampus Wanne wie schon in Skopje den Ballverteiler.
An eine Nachverpflichtung glaubt Machulla nicht. „Bis derjenige unser komplexes System verstanden hat“, meinte der SG-Coach, „ist Weihnachten“. Dazu halte er eine zusätzliche Kostenstelle aus Respekt gegenüber der Mannschaft für unangebracht. Die Jungs sind der SG extrem entgegengekommen, um diese Saison spielen zu können. Er will lieber auf Magnus Holpert setzen. Der 18-Jährige sei „natürlich eine Option. Er macht es gut im Training“