Olympia

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Re: Olympia

Beitragvon Dino » 17.08.2008, 12:46

@Philip93
Ganz schön viel, aber informativ:

Deutsche Forscher entwickeln erstes Testverfahren

"Bis 2006 ging noch durch die Fachpresse, dass sich Gendoping prinzipiell nicht nachweisen lässt", sagt Simon. Tatsächlich werden ja keine Substanzen mehr von Außen zugeführt. Doch inzwischen denkt man in der Fachwelt anders. "Gendoping ist prinzipiell nachweisbar", sagte Olivier Rabin, Forschungsdirektor der World Anti Doping Agency (Wada) im Januar (mehr...). "Wir arbeiten daran, Marker zu finden, die den Einsatz von Genfähren anzeigen."

Simons Tübinger Forschungsgruppe sucht seit mehr als einem Jahr nach Spuren von Gendoping - und fand diese in den leistungsfördernden Genen selbst. "Die eingeschleuste DNA ist nämlich gar nicht zu 100 Prozent human-identisch", sagt Simon. Einen verräterischen Unterschied gibt es in Form von sogenannten Introns. Das sind scheinbar nutzlose Abfolgen von Basenpaaren im natürlichen Gen. Wenigstens kodieren sie nicht, tragen also nicht zur Produktion des Proteins bei, das durch das Gen beschrieben wird.

Introns sind verzichtbar: Entfernt man sie, funktioniert das Gen immer noch. Und genau das ist im Gendoping unerlässlich, weil die Einschübe Gene oft sehr lang machen - zu lang für den Transport in Viren. "Daran wird sich auch so schnell nichts ändern", schätzt Simon. So dürften fehlende Introns auf absehbare Zeit eingeschleuste DNA entlarven.

Im Tübinger Labor wurde eine Methode entwickelt, winzige Mengen solchen Doping-Erbguts im Blut von Athleten festzustellen. "Das Verfahren gleicht den Gentests, die man aus der Kriminologie kennt", sagt Simon. Mit 500.000 US-Dollar fördert die Wada seit diesem Sommer das Projekt, an dessen Ende ein Test für Gendoper stehen soll. Zehn Milliliter Blut sollen dann für den Nachweis reichen.

"Wenn es in Peking passiert, werden wir es herausfinden"

Es wird aber wohl noch mehrere Jahre dauern, bis die Fahrer der Tour de France mit dieser Technik auf verbotenes Erbgut-Tuning überprüft werden können. Aus der Krebsdiagnostik - auch hier fischen Forscher nach verräterischen Genschnipseln im Blut - weiß man, dass die Entwicklung solcher Verfahren mindestens fünf Jahre vom Labor bis in die Klinik braucht.

Immerhin: In der Petrischale klappt der Nachweis für Gendoping schon. Jetzt sucht Simon nach Probanden. Bei einigen Krebsarten und schweren Erbkrankheiten setzen Ärzte auf ähnliche Verfahren wie auch die betrügerischen Gendoper: An Bord von Viren werden einzelne Gene in den kranken Körper eingeschleust - ebenfalls ohne Introns. "An Blutproben dieser Patienten wollen wir nachweisen, dass die Menschen einmal einen Gentransfer erhalten haben", sagt Simon. Wahrscheinlich geht es im kommenden Jahr los.

Für das gleiche Jahr erwarten Experten auch den ersten massiven Einsatz von Gendoping: bei den Olympischen Spielen in Peking. "Wenn es in Peking passiert, werden wir es herausfinden", sagte der Humangenetiker Theodore Friedmann von der University of California in San Diego der "New York Times". Er berät die Dopingjäger der Wada zum Thema Gendoping. Wohlweislich schränkte er seine Aussage jedoch ein: "Wenn nicht während der Wettkämpfe, dann eben später. Die Proben werden eingefroren."
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Re: Olympia

Beitragvon Philip93 » 17.08.2008, 15:32

Dino, danke für den Artikel ;) .

Wirklich sehr interessant, es gibt anscheinend nichts mehr, was unmöglich ist . Aber man kann ja auch das Wetter beeinflussen :roll: .
Ich glaube vorhin bei den Wettkämpfen wurde auch einmal "Gendoping" erwähnt.
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Re: Olympia

Beitragvon Philip93 » 24.08.2008, 15:44

Die Olympischen Spiele 2008 in Peking sind also vorbei .
Die Zuschauer konnten wieder ein perfektes Fest betrachten. Insgesamt waren es sicher schön anzusehende Spiele, abgesehen von Dopingvorfällen und Verdächtigungen, auch wenn sie vielleicht ein wenig Emotionslos rüberkommen sind. Geht mir aufjedenfall so ;) .
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