NOSPA schluckt Flensburger Sparkasse

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NOSPA schluckt Flensburger Sparkasse

Beitragvon Kay » 21.02.2008, 19:52

Das was seit Jahren spekuliert wird, ist jetzt beschlossene Sache.

Die Nord-Ostsee-Sparkasse, mit Sitz in Schleswig, Flensburg und Husum, übernimmt die Flensburger Sparkasse und wird damit zur größten Sparkasse in Schleswig-Holstein, von Westerland nach Kappeln und den ganzen Landesteil Schleswig.

Bisher verhinderte das in der Vergangenheit, und gegen den Rat des Verbandes, immer ein Mann, der heisst Frerich Eilts und den schicken sie jetzt in die Rente. Den Deal bereitete die Politik vor, Feder führend der neue Flensburger Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner. Die Bilanz der NOSPA ist herausragend, die Eigenkapitaldecke ziemlich dick. Über die Bilanzen der Flensburger märte man sich im FT nicht weiter aus.

Eine ziemliche und faustdicke Überraschung. Wenn Eilts weg ist, was bedeutet das auch für die SG? Wer weiss denn da etwas Näheres?
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Beitragvon noch ein fan » 21.02.2008, 20:06

Nun ja. Er wird viel Zeit haben für seine Hobbys. Ob das für die SG gut ist? Schau'n wir mal.
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Beitragvon Kay » 22.02.2008, 09:32

Etwas Neues zu dem gewählten Thema heute aus den Schleswiger Nachrichten:

30 Millionen: Hilfsaktion für Flensburger Sparkasse

Flensburg/höv - Wie schwer angeschlagen ist die Flensburger Sparkasse? Vor der Fusion mit der Nord-Ostsee-Sparkasse hat der Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein nach Informationen unserer Zeitung im Dezember 2007 eine stille Einlage von 30 Millionen Büro bei der Flensburger Sparkasse geleistet.

Ziel soll es gewesen sein, eine Stützung des Kreditinstituts abzuwenden. Auslöser der 30-Millionen-Einlage soll ein Wertberichtigungsbedarf in Höhe von rund 40 Millionen Büro für Kredite im Jahr 2007 sein. Unter anderem sollen Anleger in der Vergangenheit bei der Flensburger Sparkasse Beate-Uhse-Aktien im großem Stil auf Kredit gekauft und die Aktien als Sicherheit hinterlegt haben. Der Kurs war zuletzt massiv unter Druck geraten. Verwaltungsrat und Vorstand des Kreditinstituts bestätigten zwar die stille Einlage, bestreiten aber eine finanzielle Schiefläge des Kreditinstituts. Zitatende.

Ist schon interessant was da so passiert. Der Sparkassen- und Giroverband als Reparateur des so hoch gelobten Unternehmertums.

In Kiel wird der marode Ostseehallen-Betrieb, der sonst pleite wäre, mit dem Sparkassen-S und viel Kohle, versteht sich, am künstlichen Leben erhalten und in Flensburg stützt er Aktienkäufe auf Pump, was, folgt man den Regeln des Börsen-Gurus Kostolany, an sich schon eine Todsünde ist. Die Zeiten der Flensburgensien, Burgpolitiker und Kleinst-Sonnenkönige neigt sich dem Ende zu, die alte Weisheit bleibt: Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert, eigentlich wie immer und nichts wirklich Neues.

Da fällt mir ein, der Handball-Star Stefan Kretzschmar soll, so die Süddeutsche Zeitung mit ihrem Investigativ-Starjournalisten Hans Leyendecker, in die Liechtensteiner Steuerhinterziehungs-Arie verwickelt sein, er hatte ungebetenen Besuch von der Steuerfahndung. Na sowas aber auch, tztztz!
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Beitragvon skydancer » 23.02.2008, 17:50

Kay hat geschrieben:In Kiel wird der marode Ostseehallen-Betrieb, der sonst pleite wäre, mit dem Sparkassen-S und viel Kohle, versteht sich, am künstlichen Leben erhalten(...)


Von wem ist das Posting eigentlich...?

Achso, alles klar! :lol:

Natürlich wieder nur Wahrheiten und fundierte Fakten!
Also nichts Neues!

:shock:
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Beitragvon Kay » 24.02.2008, 15:53

FLENSBURGER TAGEBLATT

Mit frischen Millionen in die Nospa-Fusion
22. Februar 2008 | 17:30 Uhr | Von Carlo Jolly

Wie stark ist die Position, mit der die Flensburger Sparkasse in die Fusion mit der Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa) geht? Wirtschaftsprüfer sollen dies jetzt feststellen.
Flensburg - Vor der Übernahme durch die Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa) hat sich die Flensburger Sparkasse mit einer 30 Millionen-Euro schweren Finanzspritze eine Stärkung ihrer Eigenkapitalquote geholt. Die zinsgünstige stille Einlage stellte der Kieler Sparkassen- und Giroverband (SGV) der Flensburger Sparkasse nach Informationen unserer Zeitung kurz vor Weihnachten zur Verfügung. In der zweiten Januarwoche hatte Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender des Instituts, die Fusionsgespräche mit der deutlich größeren Nospa angeschoben. Die 30 Millionen solle innerhalb von zehn Jahren zurückzuzahlen sein.

Tscheuschner bestätigte gestern die Millionen-Einlage. Dabei gehe es aber nur um Vorsorge für erhöhte Kreditrisiken im Zusammenhang mit Altkrediten. Sowohl die Landräte in Schleswig und Husum als auch die Nospa-Vorstände und alle 40 Mitglieder beider Verwaltungsräte hätten alle relevanten Zahlen gekannt: "Die Gespräche mit der Nospa sind von Anfang an mit großer Offenheit geführt worden", erklärte Tscheuschner. Allen Sparkassen-Kunden versprach der Rathaus-Chef: "Jeder Cent der Kunden ist ohne jede Frage gesichert."

Mit dem 30-Millionen-Euro-Paket des SGV würden die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an das Eigenkapital (acht Prozent) mit nun mehr als 11,3 Prozent "deutlich übererfüllt", erklärten die Sparkassen-Vorstände Frerich Eilts und Frank Kepp. Auch ohne die stille Einlage würde die gesetzliche Anforderung erfüllt. Es handele sich nicht um eine "Stützungsmaßnahme" des SGV. Bei den Wertberichtigungen im Kreditgeschäft handele es sich nicht um die Abschreibung geplatzter Kredite, sondern um eine Risikovorsorge, die auch mit den vielen hohen Krediten von Bauprojekten der vergangenen Jahre zu tun habe: "Wir haben uns nicht in die Fusion gerettet", erklärte Eilts. Nach Angaben von OB und Vorstand bestehe weiter die Option, eigenständig zu bleiben. Um die künftige Gewichtung beider Sparkassen in der neuen Nospa zu bewerten, werden die Banken nun von Wirtschaftsprüfern von Pricewaterhouse-Cooper (PWC) durchleuchtet.

"Der Druck hat Vernunft einkehren lassen"
Nospa-Chef Reinhard Henseler hatte am Mittwoch zwar erklärt, es werde keine betriebsbedingten Kündigungen bei beiden Sparkassen geben. Zur künftigen Zahl der insgesamt 1400 Arbeitsplätzen in beiden Häusern sagte er indes: "Auf einer mittelfristigen Achse werden es sicherlich ein paar weniger sein."
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Beitragvon Kay » 07.03.2008, 17:51

Interessantes Neues zu der geplanten Sparkassen-Fusion.

Sieht so aus als sei in Flensburg nicht solide gewirtschaftet worden, 30 Millionen EURO Stützung vom Verband zur Absicherung von Kreditrisiken kosten über zehn Jahre auch Geld und das geht zu Lasten des Betriebsergebnisses. Die Zahlen der Flensburger Sparkasse kommen wohl noch nach, man darf gespannt sein in welchem Rahmen Herr Eilts den Laden abgewirtschaftet hat. Die dreimal so große NOSPA steht demnach ganz gut da.

FT, 05.03.2008:

Wer bekommt wie viel ab vom Nospa-Kuchen?5. März 2008 | 04:11 Uhr | Von Carlo Jolly

Das Rätselraten um das künftige Gewicht der Kreise Flensburg, Nordfriesland und Schleswig-Flensburg in der neuen gemeinsamen Sparkasse hat begonnen. Zehn Wirtschaftsprüfer aus Frankfurt begutachten seit Dienstag die Kreditrisiken der Flensburger Sparkasse und der Nord-Ostsee Sparkasse (Nospa).

Flensburg - Vier der Wirtschaftsprüfer von Price-Waterhouse-Cooper (PWC) arbeiten in der Flensburger Sparkasse und sechs in der Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa). Einer ihrer Aufträge: die Risiken aller Kredite jenseits von 300 000 Euro unter die Lupe nehmen. Denn nachdem das komplette Sparkassen-Imperium mit Krediten, Spareinlagen und Girokonten durchleuchtet ist, wird die vielleicht spannendste Frage des weiteren Fusionsprozesses beantwortet werden müssen: Mit welchem Anteil geht Flensburg im Vergleich zu beiden Kreisen in die künftige Ehe? Das Verhältnis der Girokonten - 44 000 bei der Flensburger Sparkasse und gut 150 000 bei der Nospa - könnte dabei richtungsweisend sein. Das würde in etwa einen Anteil von 30:70 bedeuten.

Als vor fünf Jahren die Sparkassen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg zur Nospa zusammenfanden, verzichteten die Fusionspartner auf das aufwendige, aber durchaus übliche Verfahren, mit externen Buchprüfern die Gewichtung festzulegen: In Schleswig und Husum einigten sich Kreise und Sparkassen bei der zum 1. April 2003 wirksam gewordenen Fusion, beide Kreise mit je 50 Prozent gleich zu gewichten.

Gemeinsame Linie im Kreditgeschäft

Mit Blick auf die Bilanzzahlen des eigenen Hauses sprach Henseler von einem "sehr zufrieden stellenden Ergebnis". In Flensburg, wo die neue Nospa künftig auf einen Marktanteil von zwei Dritteln bei den Privatkunden kommt, wird nach der stillen 30-Millionen-Einlage des Sparkassenverbandes vor allem interessiert auf Kreditrisiken geguckt. Doch Nospa-Chef Reinhard Henseler lieferte den zahlreich zur Bilanzvorlage 2007 erschienenen Journalisten eher enttäuschende Trends - eine im Vergleich zu 2006 geringere Risikovorsorge im Kreditgeschäft und weniger Wertberichtigungen: "Wir sind auf der Risikoseite nicht nur besenrein, sondern gebohnert", befand Henseler. Und so eine stille 30-Millionen-Einlage würde die Nospa nur belasten - weil sie ja Zinsen kostet. Henseler machte aber auch deutlich: Die Kieler Einlage aus der Weihnachtszeit sei kein Standard-Kredit gewesen, "aber es war auch kein Pilotprojekt." Künftig werde man im gemeinsamen Kreditgeschäft eben eine gemeinsame Linie finden müssen: "Ich glaube schon, dass die Risikofreude bei der Flensburger Sparkasse größer war als bei der Nospa."

Nospa in Zahlen
Bilanzsumme: 4,1 Milliarden Euro (minus 3,2 Prozent)
Betriebsergebnis: 40,7 Millionen Euro (minus 1,6 Mio.)
Jahresüberschuss (Gewinn): 6,7 Mio. Euro (-1,5)
Mitarbeiter: 960 (-30), darunter 69 Auszubildende
Wertpapiergeschäft: 33 000 Depots mit einem verwalteten Vermögen von knapp einer Milliarde Euro.
Altersvorsorge: 5600 neue Riester-Verträge (plus 58 %)
Immobiliengeschäft: 319 Objekte für Kunden vermittelt (plus 39 oder 14,6 %)

Und während die Fusion nach Zustimmung der Kommunen politisch und juristisch im Sommer abgeschlossen sein soll, braucht das kontotechnische Zusammenwachsen offenkundig länger. Henseler nannte einen Vorlauf von mindestens neun Monaten: "Alle Kunden der Flensburger Sparkasse werden ihre Bankleitzahl bis 2009 behalten." Und: So schnell, wie mache Flensburger Sparkassen-Kunden, die schon mal bei der Nospa in Harrislee ihe Geldgeschäfte erledigen wollten, wachsen zwei Banken dann doch nicht zusammen.
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Re: NOSPA schluckt Flensburger Sparkasse

Beitragvon thebrake » 08.03.2008, 10:07

Kay hat geschrieben:Das was seit Jahren spekuliert wird, ist jetzt beschlossene Sache.
(...)
Eine ziemliche und faustdicke Überraschung. (...)


Verstehe nur ich das nicht? Liegt vllt. daran, dass ich als gefühlter Kieler mich mit diesen ganzen Fakten, Fakten, Fakten in diesen rautierenden Threads überfordert fühle.
Vielleicht liegt die Überforderung ja aber auch an anderer Stelle...
Die Undefinierbarkeit des Seins dispensiert nicht von der Frage nach einem Sinn, sondern fordert dazu gerade auf.
Martin Heidegger
http://www.youtube.com/watch?v=KgIi7vX- ... ed&search=
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Beitragvon Kay » 09.03.2008, 15:48

Aus dem Hamburger Abendblatt vom 08.08.08:

Verlängert: Die Flensburger Sparkasse bleibt bis 2011 Werbepartner der SG.
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Beitragvon Sir CJR » 09.03.2008, 16:17

@ Kay: Das steht auch auf der SG-Homepage
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Beitragvon Flensburger_Jung » 09.03.2008, 20:09

Kay hat geschrieben:Aus dem Hamburger Abendblatt vom 08.08.08:



Kannst du in die Zukunft gucken, Kay?
Und wenn ja: wer wird denn Deutscher Meister???
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Beitragvon Thorsten » 11.03.2008, 14:03

Kay hat geschrieben:Da fällt mir ein, der Handball-Star Stefan Kretzschmar soll, so die Süddeutsche Zeitung mit ihrem Investigativ-Starjournalisten Hans Leyendecker, in die Liechtensteiner Steuerhinterziehungs-Arie verwickelt sein, er hatte ungebetenen Besuch von der Steuerfahndung. Na sowas aber auch, tztztz!


Hast Du dafür eine Quelle/Link?
Meines Wissens nach ist Kretzschmar im Rahmen der SCM-Affäre befragt worden.
"... Fan eines verglühenden Sterns THW."
Quelle
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Beitragvon Kay » 11.03.2008, 20:34

Thorsten hat geschrieben:
Kay hat geschrieben:Da fällt mir ein, der Handball-Star Stefan Kretzschmar soll, so die Süddeutsche Zeitung mit ihrem Investigativ-Starjournalisten Hans Leyendecker, in die Liechtensteiner Steuerhinterziehungs-Arie verwickelt sein, er hatte ungebetenen Besuch von der Steuerfahndung. Na sowas aber auch, tztztz!


Hast Du dafür eine Quelle/Link?
Meines Wissens nach ist Kretzschmar im Rahmen der SCM-Affäre befragt worden.


Das muss hier irgendwo dazwischen sein.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... 74/159244/
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Beitragvon Kay » 11.03.2008, 20:37

Kay hat geschrieben:Nospa in Zahlen
Bilanzsumme: 4,1 Milliarden Euro (minus 3,2 Prozent)
Betriebsergebnis: 40,7 Millionen Euro (minus 1,6 Mio.)
Jahresüberschuss (Gewinn): 6,7 Mio. Euro (-1,5)
Mitarbeiter: 960 (-30), darunter 69 Auszubildende
Wertpapiergeschäft: 33 000 Depots mit einem verwalteten Vermögen von knapp einer Milliarde Euro.
Altersvorsorge: 5600 neue Riester-Verträge (plus 58 %)
Immobiliengeschäft: 319 Objekte für Kunden vermittelt (plus 39 oder 14,6 %)


Das FT war so freundlich und stellte auf Anfrage die Zahlen der Flensburger Sparkasse zur Verfügung, zum Vergleich der beiden Institute sicherlich ganz interessant.

Flensburger Sparkasse in Zahlen:
Bilanzsumme: 2,6 Mrd. (Vorjahr: 2,5 Mrd.)
Jahresüberschuss: knapp unter dem Vorjahr (2,5 Mio. )
Kundenguthaben: 850 Mio
Kreditvolumen: 1,9 Mrd. (Vorjahr: 1,92 Mrd. )
private Baufinanzierung: 70 Mio. (Vorjahr: 100 Mio. )
Firmenkredite: 350 Mio.
Zahl der betreuten Existenzgründungen: 40 (+15)
Provisionsüberschuss: 17,9 Mio. (+ 4 Prozent)
Wertpapierbruttoumsatz: 309 Mio. (- 10 Prozent)
Mitarbeiter: 446 (+ 16)
Auszubildende: 28
Ausbildungsquote: 10,4 Prozent (Landesdurchschnitt der Sparkassen: 8 Prozent)
Zahl dänischer Kunden: 2000
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Beitragvon Kay » 01.06.2008, 12:49

Jetzt ist Schluss mit Flensburgensien, die Nospa übernimmt eine doch ziemlich marode und abgewirtschaftete Flensburger Sparkasse, die um des dann doch recht künstlich aufgepumpten Bilanz-Volumen willens sehr große Kredit-Risiken eingegangen ist, die sich nahezu erschütternd in der Übernahme-Bilanz auswirken. Herr Jolly vom sh:z schrieb dazu:

Nospa: Flensburg wird Juniorpartner Schrumpfkur für eine Sparkasse
24. Mai 2008 | Von sh:z
17,12 Prozent - so groß ist das Gewicht Flensburgs noch, wenn mit der neuen Nospa am 1. Juli die größte Sparkasse im Land entsteht.

Juniorpartner Flensburger Sparkasse geht ziemlich gestutzt in die Fusion mit der Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa). Die Anteile beider Institute, die sich aus dem Unternehmenswertgutachten der Frankfurter Wirtschaftsprüfer von Price-Waterhouse-Coopers (PWC) ergeben, zeigen das Kräfteverhältnis: 17,12 Prozent für Flensburg - 82,88 Prozent für die alte Nospa. Das heißt: Im (theoretischen) Verkaufsfall bekäme Flensburg - und damit seine Bürger - nur gut ein Sechstel des Erlöses. Das Ergebnis der PWC-Gutachter, die von der Eigenkapitalausstattung bis zu den Krediten alle wichtigen Positionen durchleuchten, ist nach Informationen unserer Zeitung von beiden Banken akzeptiert worden - sozusagen als amtliches Endergebnis. "Bei der Bewertung hat eine ganz wesentliche Rolle gespielt, dass die Nord-Ostsee-Sparkasse sehr eigenkapitalstark ist", erklärten Nospa-Chef Reinhard Henseler und der Flensburger Sparkassen-Vorstand Frank Kepp auf Anfrage unserer Zeitung. Bei diesem Resultat dürften aber auch die hohen Kreditrisiken der Flensburger eine Rolle gespielt haben. Denn Flensburgs Stück am Nospa-Kuchen wäre deutlich größer, ginge man nach dem Verhältnis von privaten Girokonten (44 000 zu 150 000 - 22,7 Prozent), Mitarbeitern (430 zu knapp 1000 - 30 Prozent) oder sogar nach der Bilanzsumme (2,6 zu 4,3 Milliarden Euro - 37,7 Prozent). In dieser verbergen sich indes jene großen Kredite, die die Flensburger Sparkasse offenbar zunehmend drückten. Wie berichtet, hatte der Sparkassenverband mit einer stillen Einlage von rund 30 Millionen Euro zum Jahreswechsel und Flensburg mit dem Verkaufserlös seiner Komtel-Anteile (12,5 Millionen Euro) der Flensburger Sparkasse bereits unter die Arme gegriffen.

Etwas günstiger, als mit ihren gut 17 Prozent rechnerisch zu erwarten, kommen die Flensburger indes bei der geplanten Präsenz in den Gremien der neuen Nospa weg. Von den 14 politisch besetzten Posten im Verwaltungrat (21 Mitglieder, darunter 7 Mitarbeiter) soll der Kreis Schleswig-Flensburg 4, Nordfriesland und Flensburg je 3 bekommen (Schleswig, Husum und Westerland je 1 sowie 1 für Friedrichstadt und Eiderstedt gemeinsam). Als Verwaltungsratschef sollen die beiden Landräte rotieren, ständiger Stellvertreter wird demnach Flensburgs Oberbürgermeister (OB). Während die Kreistage in Schleswig (Mittwoch) und Husum (Freitag) kommende Woche mit alter Besetzung über die Fusion beraten und abstimmen, wollen die Flensburger den neu gewählten Rat votieren lassen. Nach dem Zeitplan, den OB Klaus Tscheuschner in einem Scheiben an Stadtpräsident und Fraktionschefs vorschlägt, hätte der Flensburger Rat in einer Sondersitzung am 24. Juni das letzte Wort über den Zusammenschluss. Bereits am Donerstag stimmte die Ratsversammlung in Schleswig der Fusion einstimmig zu.
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Re: NOSPA schluckt Flensburger Sparkasse

Beitragvon Kay » 30.06.2008, 15:23

Das Ende der Flensburger Sparkasse
25. Juni 2008 | 04:30 Uhr | Von Carlo Jolly / lno

Die Flensburger Ratsversammlung hat eine Entscheidung getroffen, die als eine der wichtigsten in ihre Geschichte eingehen könnte: Sie hat das Ende der Sparkasse besiegelt.

Angesichts von 189 Jahren Flensburger Sparkassengeschichte war es ein Blitzentscheid. Nach gut dreieinhalbstündiger Diskussion hat die Ratsversammlung gestern Abend um 19.40 Uhr das Ende ihrer Sparkasse beschlossen - mit den Stimmen aller 29 anwesenden Fraktionsmitglieder von CDU, SSW, SPD, Grünen und Linken. Neun WiF-Mitglieder und FDP-Fraktionschefin Meike Bruhns, die zuvor vergeblich das Einholen zweier Alternativangebote zur Fusion beantragt hatten, stimmten dagegen. Stadtpräsident Christian Dewanger (WiF) und Jörg Petersen (FDP) mochten sich in dieser schwerwiegenden Entscheidung nicht festlegen. In der letzten, noch nicht abschließend geprüften Bilanz steht ein Jahresfehlbetrag 29,7 Millionen Euro - und 73,9 Millionen Euro Wertberichtigungen (wir berichteten).

Risikobehaftete Kredite
Zuvor hatte Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse noch einmal für die Fusion geworben, die seiner Auffassung alternativlos ist. Dabei konnte er sich Seitenhiebe gegen die WiF und ihren Stadtpräsidenten Dewanger nicht verkneifen. Diese hatten vor wenigen Tagen angekündigt, den Zusammenschluss von der Staatsanwaltschaft prüfen zu lassen. Tscheuschner erinnerte an zwölf Sparkassenfusionen seit dem Jahr 2000 und erklärte: "Mir ist nicht bekannt, dass es mangels Vergleichsangeboten irgendwo Strafanzeigen gegeben hat." Und dass die WiF nach dem Ratsbeschluss, einzig mit der Nospa zu verhandeln, vergangene Woche Strafanzeige gestellt hatte, weil keine Alternativ-Verhandlungen geführt worden seien, musste der OB ebenfalls kommentieren: "Ich finde dieses Verhalten in höchstem Maße verwerflich."

Der ausgehandelte 17,12-Prozent-Anteil in der neuen Nospa spiegelt nach Tscheuschners Auffassung das wahre Gewicht wider: "Ein hoher Anteil unserer bislang angenommenen Größe bestand aus risikobehafteten Krediten." Den nach der Finanzmisere der Sparkasse kritischen Räten schlug Tscheuschner vor, Aufklärungsgespräche mit den Prüfern des Sparkassenverbandes zu führen. Für die FDP kritisierte Jörg Petersen die Fusion, die nicht auf Augenhöhe möglich sei, sondern aus einer schweren Schieflage. Die Flensburger Sparkasse war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil sie über Einzelwertberichtigungen 73,9 Millionen Euro absichern musste. Die höhere Risikovorsorge war vor allem durch einen Wertverfall bei Sicherheiten für alte Firmenkredite nötig geworden. Der daraus entstandene Jahresfehlbetrag in Höhe von 29,7 Millionen Euro wurde aus dem laufenden Ergebnis und aus Rücklagen ausgeglichen. Ohne die Fusion wäre "die Risikotragfähigkeit nur noch eingeschränkt gegeben" gewesen, sagte Tscheuschner.

Stellenstreichungen sind zu erwarten
Für die WiF erklärte Fraktionsvize und Ex-Sparkassen-Mann Hans Andersen, es sei blauäugig zu glauben, dass es bei 1377 Mitarbeitern nach der Fusion bleibe. Allein die alte Nospa habe 2007 schon 30 Stellen gestrichen. Andersen kritisierte, dass der Vertrag von Vorstandschef Frerich Eilts 2006 noch verlängert worden sei und fragte: "Wer bezahlt den Ruhestand und das jetzt angerichtete Desaster?" In den Gremien der neuen Nospa habe Flensburg künftig relativ wenig Einfluss. Für die zustimmenden Fraktionen hatten sowohl SSW als auch SPD und CDU verlangt, nach der Fusion müssten die Verantwortlichen möglichst zur Rechenschaft gezogen werden. Tscheuschner meinten sie damit mehrheitlich nicht, wie Rolf Helgert, nicht gerade als OB-Freund bekannt, erklärte: "Was Herr Tscheuschner in dieser Situation geleistet hat, war bewundernswert." Die Kreistage von Schleswig-Flensburg und Nordfriesland sowie andere Gremien, darunter die Zweckverbandsversammlung der Nospa, hatten der Fusion bereits zuvor zugestimmt. Der Vertrag soll am Freitag in Flensburg unterschrieben werden. (Ist unterschrieben worden)
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