Großes Handicap für Flensburg: zwei Monate ohne Trainer Andersson
Von Christian Kamp, dpa =
Flensburg (dpa/lno) - Der deutsche Handball-Vizemeister SG Flensburg-Handewitt geht mit einem großen Handicap in die neue Saison. Trainer Kent-Harry Andersson muss sich einer Operation am Innenohr unterziehen und fällt voraussichtlich zwei Monate lang aus. Im September und Oktober soll ein Interimstrainer die Mannschaft betreuen. SG-Manager Thorsten Storm kündigte am Mittwoch eine
«kurzfristige Lösung mit einem erfahrenen Mann» an. Für die Flensburger Ambitionen, in der neuen Saison Meister THW Kiel unter Druck zu setzen, ist es dennoch ein schwerer Schlag.
«Natürlich ist das ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt», räumte Storm ein, der am Wochenende mit der Bekanntgabe seines Abschieds nach der kommenden Spielzeit selbst für Unruhe im Flensburger Umfeld gesorgt hatte. Bei dem 57 Jahre alten Andersson war bei einer Routineuntersuchung eine Geschwulst am Innenohr entdeckt worden, die entfernt werden müsse. «Wir reden nicht über Krebs oder einen Tumor, sondern über eine gutartige Krankheit», betonte Storm. Im November soll Andersson wieder auf der SG-Bank sitzen.
In die Suche nach einem Interimscoach ist der Schwede eingebunden. «Wir stehen mit ein, zwei Kandidaten in Kontakt», sagte Storm. Eine «kleine» Lösung mit dem neuen Co-Trainer Jan Paulsen werde es auf keinen Fall geben - schon eher einen Mann mit internationaler Erfahrung: «Wir sind ein europäischer Topclub, da muss man schon die nötige Hand und die nötige Ruhe haben.» Der neue Mann soll zunächst einige Wochen mit Andersson parallel arbeiten und dann die Mannschaft übernehmen. Als OP-Termin ist derzeit der 13. September vorgesehen, der Bundesliga-Saisonstart ist am 25. August in Wetzlar.
Erst am Montag hatte Andersson zum Trainingsauftakt noch einmal seine Ziele erläutert: ein Platz unter den ersten drei in der Bundesliga, Meister Kiel «kräftig ärgern» und in der Champions League
mindestens das Viertelfinale erreichen. Nun hat der Club es gleich mit mehreren Baustellen zu tun: Neben dem Fehlen Anderssons und dem bevorstehenden Abschied Storms gilt es, den Umbau der Mannschaft zu bewältigen. Vor allem der Verlust von Spielmacher Glenn Solberg wiegt schwer. Neuzugang Ljubomir Vranjes soll gemeinsam mit Joachim Boldsen dessen Rolle übernehmen.
«Wir werden unsere Ziele nicht ändern», betonte Storm, der von einer professionellen Reaktion der Spieler auf die Nachricht von Anderssons Operation berichtete. «Es wird eine unserer Stärken sein,
dass die Mannschaft sehr hungrig ist», meinte er. Auch für die weitere Zukunft sieht er die SG gut gerüstet - obwohl die vier Titel in den vier Jahren seiner bisherigen Amtszeit eng mit ihm verknüpft sind. «Das hängt nicht von einer Person ab, ich bin nur Teil des Ganzen», sagte er. Storm soll vor einem Wechsel zum Ligakonkurrenten HSV Hamburg stehen.
dpa
Von hier aus auch von mir die besten Wünsche an KHA! Die Gesundheit geht vor. Hoffentlich verläuft dann auch alles so, wie gewünscht!