Wenn man an den VfL Gummersbach denkt, fallen den etwas Älteren sofort die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein.
Insgesamt waren die 1970er Jahre mit vier Meisterschaften, zwei DHB-Pokalsiegen sowie fünf Titeln im Europapokal die erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte. Zudem stellte der VfL einige Spieler der Weltmeistermannschaft von 1978. Unvergessen die Liveübertragungen in der Sportschau aus der Rauch geschwängerten Dortmunder Westfalenhalle, mit den bekannten Spielern u.a Gebrüder Brand, Thomas Krokowski, den Bombern Hansi Schmidt oder Erhard Wunderlich. Der bescheinigte dem Kieler Augenlichtknipser Zeitz mal, er hätte sein Hirn an der Garderobe abgegeben, was unbestritten sein dürfte! Wunderlich ist leider schon gestorben. Auf Bestechungsskandale gab es bekanntlich ein Monopol, Gummersbach war nicht dabei!
Auch in den 1980er Jahren blieb der VfL Gummersbach neben TUSEM Essen und dem TV Großwallstadt die stärkste Mannschaft in West-Deutschland. Der VfL gewann den Titel 1982, 1983, 1985 und 1988. Hinzu kamen weitere Erfolge im deutschen und europäischen Pokalwettbewerb. Unter anderem war Gummersbach die erste Mannschaft, die den neu eingeführten IHF-Pokal gewinnen konnte (1982). Der EHF-Pokal wurde 2008/09 gegen RK Velenje gewonnen, 2010 errang der VfL den EHF-Europapokal der Pokalsieger durch einen Finalsieg gegen BM Granollers. Dann ging es allerdings etwas bergab, trotz Sponsoren wie der Unternehmensberatung Kienbaum oder der großen Kölner Stadtsparkasse, die das Siechtum des Klubs und den Abstieg zum Leidwesen von Heiner Brand nicht verhindern konnten.
Die Gummersbacher Spieler Riese Mark Dragunski, (2,14) dem ich 2003 in Hamburg mal auf der Platte zum Pokalsieg nach einem Herzschlagfinale gegen TUSEM Essen gratulieren durfte, Kentin Mahé, Trainer Erik Veje Rasmussen, Viktor Szilágyi und Frank von Behren waren auch mal für die SG tätig. Jetzt sind sie wieder da, ein schillernder Name der in die 1. Liga gehört. Dort wird sehr professionell gearbeitet, wenn man sich Kader und Gesamtteam auf der HP ansieht, was sich dann auch an der Tabelle ablesen lässt. Wird schwer für die SG, da muss wirklich alles ohne Befindlichkeiten passen wenn man dort gewinnen will.
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Flensburg (dpa/lno) - Die SG Flensburg-Handewitt steht vor einer unangenehmen Aufgabe in der Handball-Bundesliga. "Das ist alles andere als ein normaler Aufsteiger", sagte Trainer Maik Machulla vor dem Auswärtsspiel am Donnerstag (19.05 Uhr/Sky) beim VfL Gummersbach. Mit 11:9 Punkten aus den ersten zehn Spielen ist der Traditionsclub aus dem Oberbergischen stark in die Saison gestartet. "Das hat deren Brust noch breiter gemacht", mutmaßte der SG-Coach.
"Wir brauchen Bereitschaft, Aggressivität und eine gewisse Coolness", forderte Machulla von seinem Team. "Wir können nicht mit Halbgas agieren." Bei den Flensburgern steht Franz Semper nach seiner überstandenen Grippe wieder im Kader. Spielmacher Jim Gottfridsson fällt aufgrund seiner Muskelverletzung weiterhin aus. Bei den Gummersbachern sieht der SG-Coach vor allem Regisseur Dominik Mappes und Nationalspieler Julian Köster im Fokus: "Das sind Spieler, die den Unterschied machen können."
Die Statistik spricht jedenfalls ganz klar für die Norddeutschen. Die letzten 20 Duelle mit dem VfL Gummersbach endeten mit Flensburger Siegen.
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