von Kay » 01.05.2022, 10:32
Quelle: Hamburger Abendblatt
HANDBALL-BUNDESLIGA
HSV Hamburg hält lange mit – und wird am Ende deklassiert
Hamburgs Bundesliga-Handballer verlieren 23:33 bei der SG Flensburg-Handewitt. Entscheidende Phase erst in der Schlussviertelstunde.
Hamburg/Flensburg. Es war fast ein kleines Déjà-vu, das die Bundesliga-Handballer des HSV Hamburg (HSVH) am Sonnabend in der Flens-Arena erlebten. Wie im Hinspiel (27:33) vor rund einem halben Jahr hielt der Aufsteiger 45 Minuten lang mit, verlor am Ende aber erneut deutlich gegen die SG Flensburg-Handewitt. Das 23:33 (14:15) war in der Höhe am Ende etwas zu hoch, Casper Mortensen mit sechs Toren bester Hamburger Werfer. „Bei Flensburg ist es egal, ob sie die 15. Minute oder 54. Minute spielen. Sie ziehen ihr Ding durch. Da können wir nur daraus lernen", sagte HSVH-Trainer Torsten Jansen nach dem Spiel.
Für eine faustdicke Überraschung sorgte bereits der Blick auf den Spielberichtsbogen vor Anwurf. HSVH-Kreisläufer Manuel Späth verpasste nach 16 Erstligajahren erstmals ein Spiel wegen einer Verletzung (Rückenprobleme). Zuvor hatte er nur wegen der Geburt seiner Töchter jeweils bei einer Partie gefehlt. Für Späth kehrte Kapitän Niklas Weller nach einem Außenbandriss und Innenbandanriss zurück auf das Spielfeld.
HSV Hamburg beißt sich in der ersten Halbzeit fest
Nach einem schnellen Zweitorerückstand (1:3/5.) berappelte sich der ersatzgeschwächte HSVH schnell, ging nach einem Weller-Block durch Rechtsaußen Frederik Bo Andersen nach knapp zehn Minuten erstmals in Führung (5:4). Hamburg war insbesondere im Abschluss eiskalt, warf hart und präzise. Nach einer Parade von Johannes Bitter (insgesamt vier) erhöhte Casper Mortensen auf zwei Tore (8:6/15.), in der mit rund 6300 Zuschauern gefüllten Flens-Arena machte sich Unruhe breit.
Doch die heimstarke SG, die seit 2017 lediglich ein Bundesligaheimspiel verlor, ließ sich nicht abschütteln, bestrafte insbesondere technische Fehler oder Offensivfouls eiskalt. Auch weil Flensburg-Keeper Benjamin Buric zur Halbzeit bereits sieben Paraden verzeichnete, blieb das Spiel eng, Sekunden vor der Pause verwandelte SG-Linksaußen Hampus Wanne einen technisch anspruchsvollen Dreher zur erneuten Flensburger Führung (14:15/30.).
HSVH verliert erst in der Schlussviertelstunde
Kurz nach dem Seitenwechsel produzierte der unsauber werdende HSVH mehrere leichte Ballverluste, die Flensburg umgehend ausnutzte (15:19/37.). "Abwehr zusammen, Stimmung rein! Auf geht es, Männer", brüllte Weller in der folgenden Auszeit. Dass der Aufsteiger mit seinen langen Angriffen immer wieder das Tempo aus der Begegnung nahm, nervte die SG, hielt sie aber nicht von ihrem eigenen Highspeed-Handball ab.
Eine Schrecksekunde gab es, als Philipp Bauer nach einem Kopftreffer vom Feld musste. Der HSVH-Rückraumspieler hatte in den vergangenen zweieinhalb Jahren bereits zwei schwere Gehirnerschütterungen erlitten, kühlte seinen Kopf auf der Ersatzbank. Auf dem Feld lief Flensburg allmählich heiß, erhöhte für die SG erstmals auf fünf Tore Vorsprung (20:25/47.). Der HSVH produzierte nun deutlich zu viele technische Fehler, Flensburg setzte sich klar ab, gewann am Ende verdient. Positiv war angesichts der vielen Ballverluste in den Schlussminuten aus Hamburger Sicht nur das Comeback von Rechtsaußen Thies Bergemann (nach Haarriss im Fuß).
(bron)
Sa, 30.04.2022
Liebe SG, die Hauptsache am Wind: immer eine Handbreit Wasser über Kiel.