Wolff hat fast 50% der Bälle gehalten, das ist schon eine Wahnsinnsleistung. Allerdings fand ich unser Offensivspiel nicht konzentriert genug, man hat auch falsche Entscheidungen getroffen.
Paradebeispiel ist dafür ein Wurf von Eggert in der zweiten Halbzeit aus extrem spitzen Winkel in Überzahlspiel. Das muss besser gestaltet werden. Der Pass auf Eggert war unsinnig, spätestens er selbst hätte aber aufgrund des Winkels abbrechen müssen.
Insgesamt war das Überzahlspiel nicht gut. Mir ist das viel zu langsam, insbesondere der Aufbau. Es wird viel zu lange rumgedaddelt. In Überzahl erwatrte ich, dass die Abwehr sofort unter Druck gesetzt wird und man schnell eine gute Position kreiert und zum Abschluss kommt. In den bisherigen Spielen fand ich das alles zu entspannt und behäbig.
Man muss die zwei Minuten Überzahl so effizient wie möglich gestalten und möglichst viele eigene Angriffe in der Zeit unterbringen.
Das Unterzahlspiel hingegen funktioniert gut. Die Variante mit dem 6. Feldspieler gefällt, so kann man ruhiger aufbauen, ist nicht sonderlich unter Druck und kann Zeit von der Uhr nehmen. Im Prinzip kann man sagen, dass was in Unterzahl klappt, funktioniert in Überzahl nicht.
Im Unterzahlspiel kann man mit dem sechsten Mann ggf. noch etwas flexibler werden. So wünsche ich mir z.B. Glandorf mit Leibchen, der dann den Abschluss sucht, wenn nötig. Tendenziell wird der sechste Spieler von der Abwehr ja eher nicht für voll genommen. Diese Chance sollte man nutzen.
Die Abwehrleistung gestern fand ich insgesamt ok, auch Andersson lag bei ca. 35%, ein Wert der klar geht. Verloren wurde aufgrund einer guten Wetzlarer Abwehr mit exzellenten Tormann und der schwachen eigenen Offensive ohne Shooter. Hier muss dringend was passieren, ich hoffe links auf Djordjic. Glandorf auf rechts passt normalerweise. Gestern jedoch eher nicht, da hätte ich mir Jakobsson gewünscht.
Kurzum: Djordjic und Jakobsson müssen schnell eingebaut werden für einfache Tore, um durchtauschen zu können, wenn ein Spieler nicht in Form ist/kommt und um variabler/unausrechenbarer zu werden.
Meister werden wir trotz der zwei Niederlagen, weil ich weiss, dass Ljubo meinen Beitrag liest und die Prozesse einsteuert.