von djsp1997 » 30.05.2005, 23:51
Ich bin nicht der Meinung, dass interne Probleme in der Öffentlichkeit besprochen werden müssen. Wenn ich mit einer Aktion eines Mitgliedes der Gruppe nicht einverstanden bin, dann setze ich mich mit ihm selber auseinander. Davon wird keiner ausserhalb etwas mitbekommen. <Und glaub mir - das passiert.
Ist es nicht auch so, dass die Fan-Gemeinde von "wir" spricht, wenn es was positives ist? Wenn zum Beispiel die einmalige Stimmung in der Halle gelobt wird, oder die hohe Anzahl der Mitreisenden Fans? Dann waren das wir alle. Wenn es aber Sachen gibt, die sich nach aussen nicht so gut verkaufen lassen, dann sind es die anderen - meist die Ultras. Genauso ist das bei mir (und einigen anderen der Gruppe) auch. Wenn ich von Taten einzelner spreche, dann distanziere ich mich von solchen Taten. Dann ist das aber auch keine Tat, die irgend etwas mit Ultra zu tun hat. Sie wurde nur von jemanden gemacht, der sich Ultra nennt - es aber nicht unbedingt kapiert hat.
Natürlich gibt es nicht nur Highlights bei uns, aber - meiner Meinung nach - auch keine so extremen Ausreißer, wie es gerne suggeriert wird. Ich habe grade Bilder aus der alten Wikinghallenzeit gesehen. Da flogen im harmlosesten Fall mal Hallenhefte auf die Platte, Spieler wurden vom Publikum attakiert und Schiedsrichter angespuckt. Das waren alles Zeiten, lange bevor es Ultras gab - und ich kann mit Sicherheit sagen, dass jegliche verbalen Ausrutscher, die wir bestimmt haben, nicht so heftig sind, wie es damals war. Ich will damit nicht sagen, dass wir bei solchen Aktionen nicht mitgemacht hätten. Ich möchte eher verdeutlichen, dass ein "daneben-benehmen" keine neue Erscheinung ist. gegen viele der Moralapostel, die damals schon in die Halle gegangen sind, sind wir heute Waisenknaben.
Wenn wir die vorher schon angesprochen "Gegner" haben, die mit Sprüchen mitmachen, dann sind die Gesänge oft unter der Gürtellinie, aber immer gegen Gruppen, die das Spiel mitmachen. Einzig die Tatsache, das wir gerne die Sache anstiften und auch mit Fans ausprobieren, die damit nicht umgehen können lasse ich mir ankreiden. Aber damit kann ich leben. Und sei mal ehrlich - welche Gastfans eines Spitzenvereins, der fast immer die Pukte mitnimmt ist denn schon in anderen Hallen beliebt? Lemgo, Magdeburg, Kiel und Flensburg ist in keiner Halle gerne gesehen. Wenn Essen mit 4 Fans auftaucht und sich still auf seine Plätze setzt, dann wird sich mit Sicherheit keiner gegen die Fans pöbeln, aber wenn eine Gruppe von 15 Leuten eine Halle mit 2.500 Heim-Zuschauern in Grund und Boden singt, dann sind sie selbstverständlich die Buh-Männer. Wenn dann noch irgend ein hartes oder gar schmutziges Wort fällt, welches jeder im normalen Sprachgebrauch hat, dann sind es schon fast Hooligans. Plötzlich aber spricht man mal miteinander und alles versteht, dass diese Fans bloss extrem viel Herzblut mitnehmen.
So - muss jetzt ins Bett. Würde mich aber freuen, wenn hier ohne pauschal-Verurteilungen weiter diskutiert werden kann. Die Ansätze hatten wir schon öfter. Vielleicht klappts ja diesmal. Und auch wenns keiner glaubt, die Themen hier aus dem Forum werden durchaus diskutiert.
P.S. Von oben genanntem ist die Situation mit dem T*W ausgenommen - da sieht das ganze völlig anders aus.
Alles was ich sage und schreibe ist ein Teil einer weltweiten Kampagne gegen Christian Zeitz