https://www.shz.de/sport/sg-flensburg-h ... t-43846063
Grundtenor:
- Die Punktverluste gab es dadurch, dass Machulla viele Spieler spielen ließ - dadurch Unsicherheiten usw.
- Die zuletzt starken Leitungen resultierten daraus, dass Machulla wieder mehr auf sein Stammpersonal setzt. Alle anderen müssen sich die Spielminuten hart erarbeiten.
So sehr ich mit den letzten Spiele der SG zufrieden bin, so sehr finde ich die entweder/oder-Kategorisierung falsch.
Kleine Story: Ich habe in der Jugend mal ein komplettes Spiel gar nicht gespielt. Als ich den Trainer darauf vor der Mannschaft ansprach und eine Begründung wollte, antwortete er: Wir müssen uns entscheiden, entweder wir gewinnen oder alle spielen. Hieß für mich: Wenn ich spiele, dann gewinnen wir nicht.
Ähnlich agiert Machulla nun wieder und empfindet es scheinbar als richtig (à la "Habe ich ja immer schon gesagt.").
Wenn das dauerhaft und langfristig zu Erfolg führt, gibt ihm dieser Recht. Allerdings werden sich junge Spieler überlegen, ob sie mit diesen Aussichten zur SG gehen. Das, was mit Semper und Lindskog passiert, ist zweifelsohne suboptimal und menschlich ohnehin - wie bei mir damals - kritisierbar.
Aber mit Kritik scheint Machulla in diesem Interview ohnehin nicht umgehen zu wollen:
Nicht hilfreich seien „Stammtischparolen und wilde Ideen“ von außen. Besonders der Vorwurf, dass es keine Weiterentwicklung gebe, ärgert Machulla: „Was soll das sein? Diese Mannschaft performt seit Jahren auf einem unglaublichen Level. Weiterentwicklung bedeutet dann ja: Wir dürfen gar kein Spiel mehr verlieren. Das ist unrealistisch.“
Darüber, was mit "Weiterentwicklung" gemeint ist, muss hier nun wirklich nichts mehr geschrieben werden. Es waren auf jeden Fall substanziellere Dinge als reine Stammtischparolen und wilde Ideen. Möglicherweise hätte eine Weiterentwicklung der Mannschaft zehn Minuspunkte nicht zugelassen, weil Plan B oder C gefruchtet hätten, wenn A nicht funktioniert. Dass A wiederum immer noch sehr gut funktionieren kann, zeigte die SG zuletzt. Alles andere sind schwierige Spekulationen. Nur wollte Machulla ja auch etwas ändern, hieß es vor Saisonbeginn. Und gegen Weiterentwicklung an sich kann ja nun keiner etwas haben.
Fest steht: Sollte die SG nach der WM an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, dann bin auch ich zufrieden. Die Hinserie aber war zweifelsohne auch kritisierbar. Und dass alle Spieler des Kaders ihre Spielanteile bekommen sollten, damit sie nicht nur für eine vernünftige Trainingsqualität da sind, ist im Sinne aller, denke ich. Sonst könnte man fürs Training vermehrt auf die A-Jgd. oder Oberliga-Mannschaft setzen.
Im nächsten Jahr müssen Röd, Sögard und Hald ersetzt werden. Die, die das tun und Verantwortung übernehmen sollen, lernen das am besten schon in dieser Spielzeit!