von nordix » 16.11.2011, 08:09
Oh la la - nun kommt da ja eine noch andere Qualität rein, Leserbrief im heutigen FT, da geht es aber direkt auf die 12:
Zum Standpunkt: „Unnötige Heimpleite“ (Ausgabe vom 14. November)Sie sprechen von einer Flensburger Posse im Zusammenhang mit einer der attraktivsten Handballhallen Europas. Erstens kenne ich niemanden außerhalb Flensburgs, den dieses Provinztheater in Flensburg überhaupt interessiert und kann das guten Gewissens tun, pendele ich doch wöchentlich zwischen Flensburg, Berlin, Frankfurt, Köln und München. Zweitens kann ich Ihren Stellenwert der Campushalle im internationalen Vergleich nicht teilen. Sie sprechen von einer der attraktivsten Hallen Europas. Die Flensburger Campushalle in eine Reihe zu stellen mit der O2 World, SAP Arena, Ostseehalle, und beispielsweise der Lanxess Arena wäre etwa so, als würden Sie das Flensburger Tageblatt mit der Washington Post vergleichen. Die Halle ist zweckmäßig, hat allerdings den Charme einer Fischkonserve. Einer teuren Fischkonserve.
Mir fehlt auch Verständnis dafür, dass Sie einem privatwirtschaftlichen Unternehmer ein Podium bieten, Kritik an der Geschäftsführung seines größten Kunden zu üben und dann obendrein diese in ihrem Standpunkt auch noch aufgreifen und damit legitimieren.
Die Vermischung alter Missstände im Flensburger Handball mit aktuellen Vertragsverhandlungen zeugt von ähnlich wenig Weitsicht, wie die des Wirtschaftsbeirates der SG, der mit Stimmungsmache gegen den Hallenbetreiber auch nur bis zum Ende des „gelben Bauzaunes“ blickt.
Das wirklich Tragische ist aber etwas anderes. Profihandball ist und bleibt ein Provinztheater. Ein schöner Sport in den Händen von Provinzfürsten und Profilneurotikern, die bei ihren Machtspielchen völlig aus den Augen verlieren, dass sich das breite Publikum und einige Sponsoren bereits beginnen abzuwenden.
Attraktiver Handball vor vollen Rängen wird heute in den Metropolen gespielt. Der Grund ist einfach: Größere, attraktivere Hallen, potente Sponsoren und mit etwas Glück ein Umfeld, das eine Mannschaft auch durch sportliche Täler unterstützt. Das wirkliche Tal in Flensburg liegt allerdings im Funktionärsumfeld und vielen Jahren mangelhafter Geschäftsführung, wobei es oft wohl weniger an individueller Kompetenz als an mangelndem Teamwork lag.
Vielleicht sollten wir aber auch ernsthaft nach größeren Sponsoren suchen, die bereit wären, eine neue Hölle Nord in Handewitt zu bauen. Bei bis zu 50 Prozent Subventionen ist das gar nicht so utopisch wie viele denken. Dann könnten wir zukünftig in der Campushalle auch im Winter Flohmärkte stattfinden lassen unter dem Betreiber Förde Floh Konzept.
Olaf Grüneke, HandewittSG-Hauptsponsor sparinvest