Das Ende des Handball-Booms?

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Re: Das Ende des Handball-Booms?

Beitragvon dizzy » 21.11.2008, 13:09

nina hat geschrieben:Ich hoffe, es wird kein Ende des Handball-Booms sondern des Handball-Wahnsinns, der an manchen Orten betrieben wird.


Ich bleib dabei, es gibt und es gab keine Handball-Boom in Deutschland. Dafür war das alles viel zu kurzweilig und nicht nachhaltig genug. Es handelt sich vielmehr um eine große Medienluftblase und geschicktes Marketing um Gewinne zu generieren.
Beweisführung ist in diesem Punkt äusserst schwierig, interessant wäre dazu Zahlen der Personen die in Handballvereinen organisiert sind, sich für Handball interessieren, selbst Handball spielen und ähnliche, vor und nach dem angeblichen Boom.


Der angesprochene Wahnsinn der betrieben wird bezieht sich auf die Kostensituation, die von den Vereinen durch neue Geldgeber und Finanzierungsmodelle kontinuierlich erhöht und ausgeglichen wird. Sobald in diesem Fall das Management versagt, gibts die Insolvenz. Essen und scheinbar auch Stralsund sind die neuesten Ereignisse, Nordhorn ist eine Neverending-Story und der SCM wurde ebenfalls katastrophal heruntergewirtschaftet.
Das Hauptproblem ist in diesem Fall aber nicht das Management der Clubs, sondern das unkompetente Gremium des DHB, welches Lizenzen verteilt und die Bilanzen kontrolliert. Denn genau hier wird die Basis für eine gesunde Liga gelegt.
Und genau deswegen seh ich den "Handball-Wahnsinn" bezüglich der Vereine nicht so dramatisch. Bei klaren Vorgaben und einem transparenten und konsequent umgesetzten Lizensierungsverfahren würde es für die Clubs keine enormen Finanzprobleme geben; Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, illegales Handeln ist nie auszuschliessen und auch die Insolvenz des Hauptsponsors kann selbige des Vereins nach sich ziehen.

Der Erfolgsdruck auf die Vereine ist und bleibt weiterhin groß, neue Möglichkeiten der Umsatzgewinnung werden ausgelotet um in Zukunft die immer teurer werdenden Spieler bezahlen zu können. Alles legitim; modernere Methoden sind dafür zwingend notwendig. Anders funktioniert es in gewissen Orten einfach nicht, da kann man noch so viel über Tradition oder ideelle Werte diskutieren, die Möglichkeiten sind zu begrenzt.
Ein Beispiel dafür ist der TSV Hannover-Burgdorf, der absolut nicht mehr in der Lage war trotz erfolgreicher Zeit und Aufstiegs in die zweite Liga unter seinem damaligen Namen und ohne Bezug zu Hannover weitere Sponsoren zu generieren und zu wachsen. Der Wechsel nach Hannover war zwingend notwendig wie mir aus erster Hand berichtet wurde. Traditionalisten und Idealisten stören sich daran, andere Lösungen gibt es nicht.
Und gerade in Flensburg kennt man sich mit solchen oder ähnlichen Vorgehensweisen ebenfalls gut aus.
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