Handball-WM im Januar 2023

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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Kay » 11.01.2023, 17:05

Stars, Chancen, TV-Zeiten
So läuft die Handball-Weltmeisterschaft
11.01.2023, 15:45 Uhr

Die erste Weltmeisterschaft des Jahres spielen die Handballer aus. In Polen und Schweden ist auch Deutschland dabei, zählt aber nicht zu den Topfavoriten. Das Team von Bundestrainer Gislason will überraschen. Alles Wichtige zum Turniermodus, den Stars und wo Sie die Spiele verfolgen können.

Was steht an?

Die 28. Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Schweden findet vom 11. bis 29. Januar als zweite Endrunde in der 85-jährigen WM-Geschichte mit 32 Teams statt. Der Weltverband IHF hatte zum vergangenen Turnier in Ägypten die Teilnehmerzahl aufgestockt. Ebenfalls zum zweiten Mal gibt es zwei Co-Gastgeber (erstmals Deutschland und Dänemark 2019). Für Polen ist es eine Premiere, Schweden richtet zum fünften Mal eine Weltmeisterschaft aus. Größte bisherige Erfolge der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sind die WM-Titel 1938, 1978 und 2007. Silber gab es 1954 und 2003, der dritte Platz gelang 1958. Rekordweltmeister ist Frankreich mit sechs Titeln. Als Titelverteidiger geht Dänemark an den Start.

Wo werden die Partien ausgetragen?

Mit Polen und Schweden gibt es zum zweiten Mal nach 2019 - damals richteten Deutschland und Dänemark das Turnier gemeinsam aus - zwei WM-Gastgeber. Spielorte in Schweden sind Jönköping, Malmö, Kristianstad, Göteborg und Stockholm, wo am 29. Januar auch der neue Weltmeister ermittelt wird. Austragungsorte in Polen sind Plock, Krakau, Danzig und Kattowitz. Dort trägt die DHB-Auswahl ihre Vorrundenspiele und im Falle des Weiterkommens auch alle Partien in der Hauptrunde aus.

Wie ist der WM-Modus?

Es gibt acht Vorrundengruppen mit jeweils vier Mannschaften. Die besten Drei aus jeder Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde, in der in vier Gruppen mit jeweils sechs Teams weitergespielt wird. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten jeder Hauptrundengruppe erreichen die Viertelfinalspiele, deren Sieger um die Medaillen kämpfen. Die Verlierer spielen die Plätze fünf bis acht aus, die im Hinblick auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris relevant sind.

Auf wen trifft die deutsche Mannschaft?

Die DHB-Auswahl bekommt es in der Vorrundengruppe E mit Asienmeister Katar, Serbien und Algerien zu tun. "Wir wollen die Gruppe gewinnen und die maximale Punktzahl in die Hauptrunde mitnehmen. Wenn man in der Vorrunde patzt, kann man das kaum noch wettmachen", sagt Bundestrainer Alfred Gislason. Bei einem Weiterkommen sind in der zweiten Turnierphase der Olympia-Dritte Norwegen, die Niederlande, Nordmazedonien und Argentinien die potenziellen Gegner des deutschen Teams.

Was spricht für Deutschland?

Auf dem Papier nicht allzu viel. Die Mannschaft wurde mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr stark verjüngt. Bei der vergangenen Weltmeisterschaft stand mit Platz zwölf das schlechteste Ergebnis der deutschen WM-Historie, bei der von Corona-Chaos begleiteten EM im Vorjahr wurde Deutschland nur Siebter. Mut macht der Blick zum letzten Turnier auf polnischem Boden: Auch bei der EM 2016 ging Deutschland unter Dagur Sigurdsson mit reichlich Personalsorgen und als klarer Außenseiter in das Turnier, am Ende stand der EM-Titel. Fünf Europameister von damals sind in diesem Jahr noch dabei.

Der erste WM-Test gegen Island ging am Samstag trotz guter Leistung knapp verloren (30:31), besser lief es dann bei der Revanche nur einen Tag später beim 33:31-Sieg. Das Team sieht sich eher in der Außenseiterrolle. "Wir sind nicht in der Position, eine Medaille als Ziel auszugeben, denn wir gehören nicht zu den Favoriten. Wir dürfen nicht träumen, sondern müssen realistisch bleiben und uns auf die Vorrundenspiele konzentrieren", sagt der Bundestrainer.

Wer ist der Star im deutschen Team?

Für Bundestrainer Gislason lautete die Antwort auf diese Frage: die Mannschaft. Aushängeschilder wie Uwe Gensheimer oder Patrick Wiencek haben sich mittlerweile aus der Mannschaft verabschiedet. Nun stehen vor allem Golla und Wolff im Fokus. Die Fans dürfen aber auch auf Großtaten des formstarken Spielmachers Juri Knorr, der nach seinem coronabedingten Fehlen bei der EM im Vorjahr seine zweite WM spielt, oder des erfrischenden Youngsters Julian Köster hoffen.

Auf wen gilt es international zu achten?

International gilt das Hauptaugenmerk den Dänen, die reich mit Stars gespickt sind. Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin und Torhüter Niklas Landin vom THW Kiel ragen genauso hervor wie der inzwischen 34-jährige Mikkel Hansen, der im vergangenen Jahr allerdings nach einer Routineoperation lange von einer Lungenembolie ausgebremst wurde. Noch vier Jahre älter ist Nikola Karabatic, nach wie vor treibende Kraft Frankreichs. Schon seit 2002 spielt der Paris-Profi für die Nationalmannschaft. Auf derselben Position - Rückraum links - spielt auch der zwölf Jahre jüngere Sander Sagosen. Der Norweger ist noch beim THW Kiel aktiv, wechselt im Sommer aber zum aufstrebenden norwegischen Klub Kolstad IL.

Wer sind die WM-Favoriten?

Gleich mehrere Teams dürfen sich Hoffnungen auf den Titel machen. An erster Stelle zu nennen sind Weltmeister Dänemark, Olympiasieger Frankreich und Europameister Schweden. Spanien, Norwegen und Island zählen zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter.

Wie stark beeinflusst die Corona-Pandemie die WM?

Weniger als vor zwei Jahren, Einschränkungen existieren aber weiterhin. Die Handball-WM in Ägypten war das erste Teamsport-Ereignis, das nach dem Ausbruch der Pandemie in dieser Größenordnung ausgetragen wurde. Die Teams und alle näher Beteiligten befanden sich während des Turniers in einer Blase, regelmäßige Tests waren an der Tagesordnung. In Polen und Schweden ist eine PCR-Testung vor Anreise notwendig, Deutschland absolviert diese am Dienstag. Alle Spieler müssen als vollständig geimpft oder genesen gelten. Zudem müssen sich die Teams vor der Hauptrunde sowie vor dem Viertelfinale einem weiteren Schnelltest unterziehen, außerdem ist eine mindestens fünftägige Isolationspflicht bei einem positiven Test vorgeschrieben. Das stößt einigen Teilnehmern übel auf. "Die Turnierregeln sind strenger als die bestehenden Gesetze der jeweiligen Länder", motzte Islands Nationaltorhüter Björgvin Pall Gustavsson in einem offenen Brief an die IHF. Diese blieb aber bei ihren strengen Regularien.

Wo kann man die WM-Spiele sehen?

Alle deutschen Auftritte werden im klassischen Fernsehen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern live zu sehen sein. Das ZDF zeigt die Vorrundenpartien gegen Katar und Algerien, die ARD überträgt die Partie gegen Serbien. In der Hauptrunde ist die ARD zweimal am Ball, das ZDF einmal. Die Mainzer würden auch ein Viertelfinale und ein Endspiel mit deutscher Beteiligung übertragen. Ein Halbfinale mit der DHB-Auswahl würde in der ARD zu sehen sein. Zudem zeigt der Internetanbieter "sportdeutschland.tv" alle Partien der Endrunde - allerdings gegen eine Gebühr. Bei Eurosport gibt es 15 WM-Spiele ohne deutsche Beteiligung zu sehen.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Kay » 12.01.2023, 23:34

"Leute sollen sagen: Das ist das Team, das uns repräsentiert"

Johannes Golla ist mit 25 Jahren bereits Kapitän der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Im Interview mit ntv.de spricht der Kreisläufer über seine Rolle als Anführer, die Kultur im DHB-Team und die Aussichten beim Turnier in Polen und Schweden.

Ein frohes Neues, Herr Golla. Wo haben Sie den Jahreswechsel erlebt? Mit der Familie oder im Kreis der Nationalmannschaft?

Johannes Golla: Ich war in meiner Heimat, das ist in der Nähe von Wiesbaden, wo wir mit den Großeltern meiner Tochter gefeiert haben. Da fällt der Abschied schon schwer, aber auf der anderen Seite freut man sich auf die Kollegen in der Nationalmannschaft. Da ist eine echt gute Einheit gewachsen.

Es ist etwas Besonderes als immer noch junger Spieler bereits Kapitän der Nationalmannschaft zu sein. Wie empfinden Sie das?

In erster Linie als riesige Ehre. Und als riesige Verantwortung. Es sind vor allem in der Kommunikation mit dem Bundestrainer und Sportdirektor Axel Kromer große Herausforderungen, die ich meistern muss. Aber ich lebe so sehr im Hier und Jetzt, dass ich das alles ganz gut einordnen kann.

Hat Sie diese Rolle persönlich verändert?

Verändert nicht, aber weitergebracht. Da ergeben sich schon Situationen, in die nicht viele Menschen in meinem Alter kommen. Da wirst du vor herausfordernde Situationen gestellt. Aber wenn du die meisterst, wächst du extrem daran.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Bundestrainer Alfred Gislason beschreiben?

Das ist ein über Jahre gewachsenes Vertrauensverhältnis. Am Anfang war ich ein normaler Nationalspieler, dann hat er mich zum Kapitän befördert, seitdem ist unsere Kommunikation nochmal auf ein anderes Niveau gerückt. Er sagt mir genau, was ihm wichtig ist und was er von der Mannschaft erwartet. Auf der anderen Seite trage ich ihm meine Ideen vor, wie wir als Team am weitesten kommen können. Das ist eine super Zusammenarbeit, ich empfinde es immer noch als Ehre, mit einem solchen Trainer zusammenarbeiten zu können, der im Handball schon alles erlebt und gewonnen hat.

Sie werden vom Bundestrainer und von ihren Mitspielern als idealer Kapitän beschrieben. Ist Ihnen dieser Job auf den Leib geschnitten?

Erst einmal freut es mich, wenn ich in dieser Weise gelobt werde. Es ist schon so, dass ich mich gerne einbringe und Verantwortung übernehme. Es ist mir ein Anliegen, der Mannschaft zu helfen, so weit ich das kann.

Gislason hat im Vorfeld der WM bemängelt, dass die Skandinavier und andere Nationen mit mehr Herzblut für ihre Nationalmannschaften auflaufen als die Deutschen. Teilen Sie diese Kritik?

Die, die da sind, spielen auch mit ganz viel Herzblut für die Nationalmannschaft. Aber es sind nicht alle da. Das hat immer individuelle Gründe, die man individuell bewerten muss. Aber grundsätzlich wünscht man sich schon, dass die Besten spielen. Aber das muss jeder für sich selbst abwägen, ob er dabei sein will oder nicht.

Können Sie als Kapitän aktiv daran mitarbeiten, so etwas wie eine Kultur der Nationalmannschaft zu etablieren?

Wir müssen sicherlich daran arbeiten, dass alle Spieler gerne zur Nationalmannschaft kommen und einen Rahmen bieten, dass sich jeder wohlfühlt. Das läuft auch über sportlichen Erfolg, denn dann ist die Anziehungskraft der Nationalmannschaft wieder entsprechend größer.

Wie ist denn die Stimmung im Team?

Sehr gut, wir arbeiten hart und intensiv an den Dingen, die wir uns draufschaffen wollen. Wir sind voll fokussiert auf die WM, weil wir da was erreichen wollen.

Was können Sie den deutschen Fans versprechen?

Alles, was wir haben, auf dem Spielfeld zu lassen und im Verlaufe des Turniers mehr und mehr von dem zu bringen, was wir uns in den Trainingseinheiten und den Vorbereitungsspielen erarbeitet haben. Wir wollen nicht nur durch Emotionalität, sondern auch durch guten Handball begeistern. Es ist unser Ziel, den Zuschauern genau das zu bieten.

Gibt es konkrete Ziele, die Sie bei der WM erreichen wollen?

Die haben wir nicht, wir haben keine Platzierung abgesprochen. Das Wichtigste ist, dass wir gut ins Turnier starten und aus der Vorrunde am besten verlustpunktfrei rauskommen, um eine gute Ausgangsposition für die Zwischenrunde mitzunehmen. Mein persönliches Ziel ist es, mal wieder die K.-o.-Runde zu erreichen.

Ihr Torhüter Andreas Wolff geht da einen Schritt weiter. Er sagt, nach sieben Jahren Pause werde es mal wieder Zeit für eine Medaille. Gehen Sie da mit?

In erster Linie freut es mich, dass Spieler da hinfahren, um das Maximum zu erreichen. Ich bin ganz klar Andis Meinung, dass wir mal wieder was Zählbares holen sollten. Aber wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht überschätzen, und mit dem nötigen Respekt an unsere Aufgaben gehen. Wir sind momentan nun mal nicht in der absoluten Weltspitze.

Deutschland hat weltweit den größten nationalen Handballverband, die beiden Vorbereitungs-Länderspiele in Bremen und Hannover waren ausverkauft. Warum agiert diese Handballnation nicht auf gleicher Augenhöhe mit führenden Teams wie Dänemark, Frankreich und Spanien?

Die Dänen haben gerade eine absolute Ausnahmegeneration, für die Franzosen gilt das noch länger. Da sind so viele Spieler, die bei ihren Vereinen ständig auf internationalem Topniveau agieren. Unser Ziel muss es sein, da wieder hinzukommen. Woran es liegt, dass der deutsche Handball in den letzten Jahren nicht so stark besetzt war, kann ich nicht konkret beantworten.

Woran müssen Sie als Mannschaft vor allem arbeiten?

Wir müssen uns finden, wir müssen sowohl in der Abwehr als auch im Angriff an den Abläufen arbeiten, unsere Stärken herausarbeiten und die Absprachen verbessern. Individuell sind wir gut, aber es muss alles zusammenpassen.

Corona war bei der EM im vergangenen Jahr ein riesiges Thema. Ganz so chaotisch wird es dieses Mal wohl nicht, aber der internationale Verband IHF hat sehr strikte Regeln vorgelegt, für die er kritisiert wird. Wie sehen Sie das?

Das ist ein schwieriges Thema. Wir hatten eigentlich gehofft, dass es ein Turnier wie vor der Coronazeit wird, dass wir uns darüber keine Gedanken mehr machen müssen. Aber jetzt sind die Regularien so festgelegt worden, wie sie sind, und damit müssen wir leben. Das bedeutet für uns im Vorfeld, dass wir uns doch wieder zurückziehen und mehr auf die Hygiene achten müssen, als wir das wollen. Wir hätten bei den Länderspielen in Bremen und Hannover gerne mehr Fannähe zugelassen, aber da mussten wir leider Abstriche machen. Das ist schade, aber wir müssen mit den Dingen so umgehen, wie uns das vorgegeben wird.

Die WM in Katar hat gezeigt, dass das öffentliche Interesse am Fußball nachgelassen hat. Haben Sie Sorge, dass den Handballern das gleiche Schicksal droht, wenn nicht bald mal wieder ein großer Erfolg gelingt?

Es ist unser Ziel, die Menschen zu begeistern - und da gehören Erfolge nun mal dazu. Wir wollen guten Handball zeigen, dass die Leute sagen, das ist die Mannschaft, die uns repräsentiert, denen schauen wir gerne zu. Wenn uns das gelingt, lenken wir die Aufmerksamkeit automatisch auf den Handball.

Es ging in Katar auch immer wieder um politische Botschaften: Die Spieler des Iran, die ihre Nationalhymne nicht mitsangen oder die Diskussion um die One-Love-Binde. Machen Sie sich als Kapitän Gedanken, inwieweit sich Sportler zu solchen Themen positionieren sollten?

Darüber mache ich mir als Mensch Gedanken und habe da auch eine Meinung zu. Allerdings hoffe ich, dass wir uns bei unserer WM auf den Sport konzentrieren können. Denn wir fahren da hin, um Handball zu spielen.

Mit Johannes Golla sprach Felix Meininghaus. (von ntv)
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Flink » 13.01.2023, 18:46

@Kay: einerseits danke für die Info, andererseits bleibt es falsch, so einen ganzen Text hier einzufügen, ein Link hätte es getan. So wird die Schließung eines Forums riskiert.

Gute 1. Hälfte für D, sehr überzeugend bis begeisternd.
Hätte ich so nicht erwartet. Wolff, Groetzki, Knorr, Golla, Häfner - starke Leistungen.
Insgesamt tolle Teamleistung und der Trainer wechselt sogar. :wink:
".... aber wir müssen auch zurücklaufen, ok?" (Beginn einer Timeout-Ansprache von Maik Machulla)
".... und zurücklaufen. Bitte!" (Ende einer Timeout-Ansprache von Ljubomir Vranjes)
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Kay » 13.01.2023, 19:42

Das Problem ist, ntv verschiebt die Artikel von heute auf morgen, ein link führt dann ins Nichts!

Sehe das nicht ganz so positiv. Guter Beginn von D, aber insgesamt zu instabil, vor allem wenn an der Ersten Sieben gewechselt wird. Einige Fehler zu viel und zu dicht vor der Abwehr agiert, das führt zu Ballverlusten und holte den Gegner zurück. Lukas Mertens hat überzeugt, ebenso der anscheinend geerdete Wolff und der überragende Knorr.

Alles in allem wird man sich steigern müssen! Die Achse Knorr- Kreis funzt gut. Sicher gewonnen, das war die Hauptsache, aber Alfred hat viel Arbeit.
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Flink » 13.01.2023, 20:11

Ja, die 2. Hälfte etwas durchwachsener.
Aber auch der wankelmütige Weber am Ende noch mit guten Aktionen und Toren.
Und die 2. Reihe kann nur besser werden, wenn sie spielt. Mit der ersten Sieben kann man nicht durchspielen.
Gislason stellte auch fest, dass zB Köster am Ende kaputt war.
Serbien ist noch eine andere Nummer, da muss die Abwehr stehen.
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Kay » 13.01.2023, 21:17

DK schlägt Belgien 43:28. Der hierachielose, dänische Rückraum ist schon sehr stark mindestens doppelt besetzt, wenn nicht mehr. Jeder kann jede Position spielen und die Ballstafetten laufen sehr schnell, wie an der Schnur gezogen.

Jörgensen erinnert mit seiner körperlichen Präsenz an Michael V. Knudsen und Emil Jacobsen spielt ebenfalls sensationell auf. Eine Freude, den Mann mit seiner ausgefeilten Technik agieren zu sehen! Gut, dass die SG ihn hat. Schön, die SG- Spieler zu sehen, beide Möllers, Hald, Emil J., Hansen. Erstaunlich, wie stark Mikkel Hansen noch ist.
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Kay » 14.01.2023, 14:00

HA – Sport – Handballer vor „Wahnsinnsspiel“ - Warnung vom Kapitän
HANDBALL-WM
Aktualisiert: 14.01.2023, 13:42 | Lesedauer: 4 Minuten
Nils Bastek und Eric Dobias, dpa
Die deutschen Handballer jubeln nach dem Sieg gegen Katar.

Die deutschen Handballer stehen vor der ersten schweren WM-Prüfung. Gegen Serbien muss die DHB-Auswahl ihre unerklärlichen Schwächephasen abstellen. Eine Niederlage könnte schwere Folgen haben.

Kattowitz. Jetzt dürfen sich die deutschen Handballer keine Aussetzer mehr erlauben. Kapitän Johannes Golla spricht schon vor der wegweisenden WM-Vorrundenpartie gegen Serbien eine Warnung an seine Mitspieler aus, Rückraumspieler Philipp Weber rechnet am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) sogar mit einem „Wahnsinnsspiel“ um den Gruppensieg.

Die Ausgangslage ist so oder so klar: Mit einem Erfolg gegen den stärksten Gegner in der Gruppe E wäre der Einzug in die Hauptrunde bereits perfekt. Eine Niederlage dagegen könnte empfindliche Folgen für den weiteren Verlauf des Turniers in Polen und Schweden haben.

„Ich glaube, dass wir in allen Bereichen eine Top-Leistung brauchen“, sagte Golla im polnischen Kattowitz. „Wir dürfen uns diese Schwächephasen nicht mehr erlauben.“ Was der 25-Jährige genau meinte, war die zweite Halbzeit beim WM-Auftaktsieg (31:27) gegen Katar. Obwohl die DHB-Auswahl gegen den schwachen Asienmeister lange alles im Griff hatte, warf sie ihren klaren Vorsprung nach der Pause fast noch aus der Hand.

Was Golla mit seiner Warnung auch andeutete: Gegen die Serben darf das nicht mehr passieren. „Wenn wir in dem Turnier weit kommen wollen, dann wissen wir, dass wir aus der Gruppe alles mitnehmen müssen - natürlich auch gegen Serbien“, sagte der Kreisläufer.

Punkte werden mitgenommen
Weil die besten drei Teams aus der Vierergruppe weiterkommen, würde die deutsche Mannschaft den Einzug in die Hauptrunde zwar auch bei einer Niederlage noch locker schaffen können. Allerdings werden die Punkte aus der Vorrunde in die Hauptrunde mitgenommen. Serbien wäre bei einem Sieg gegen Deutschland sicher weiter.

Was bedeuten würde, dass die DHB-Auswahl beim Einzug in die nächste Phase die zwei Minuspunkte aus diesem Spiel mitnehmen würde. Eine Hypothek, die sich im weiteren Verlauf der Endrunde rächen könnte. Ob das Duell deswegen schon ein Endspiel sei, wurde Rechtsaußen Patrick Groetzki gefragt. „Ja, ich denke schon.“

Wozu die Serben fähig sind, deutete sich bereits in ihren zwei WM-Vorbereitungsspielen gegen Schweden an. Die erste Partie gegen den Europameister verlor Serbien nur knapp mit 34:35, im zweiten wurde der Favorit mit 30:28 bezwungen. Der Kader ist besetzt mit international erfahrenen Akteuren wie Petar Djordjic, früher SG, oder Lazar Kukic.

„Anderes Kaliber“n wartet
„Die Serben haben eine brutal gute Mannschaft. Die werden uns das Leben schwer machen. Da müssen wir voll da sein, sonst wird es schwierig“, sagte Rückraumspieler Kai Häfner. Oder wie Regisseur Juri Knorr es ausdrückte: „Da sind Champions-League-Sieger dabei, deutsche Meister, alles.“ Am Sonntag warte ein „anderes Kaliber“ als Katar.

Gegen die Katarer hatte lange Zeit alles nach einem abgeklärten Auftritt des jungen deutschen Teams ausgesehen. Bis sich Fehlwürfe, Abwehrlücken und technische Fehler einschlichen. Ein Muster, was Bundestrainer Alfred Gislason bereits aus der Vergangenheit kennt. Warum diese Aussetzer immer wieder auftreten, kann der Isländer sich genauso wenig wie seine Spieler erklären.

Das sei eine gute Frage, meinte Kapitän Golla dazu. Gislason jedenfalls arbeite derzeit intensiv daran, der Mannschaft für diese Situationen feste Verhaltensabläufe an die Hand zu geben. Gegen Katar griffen diese Abläufe noch nicht. Gegen Serbien müssen sie es. „Da müssen wir 60 Minuten voll konzentriert sein“, fordert der 63-Jährige von seinen Akteuren. „Wenn wir das hinbekommen, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen.“

Auch eine erneut starke Torhüterleistung ist dafür unerlässlich. Der DHB rechnet fest damit, dass der gegen Katar überragende Andreas Wolff trotz seiner Wadenblessur am Sonntag wieder im Tor stehen wird. „Ich erwarte ihn heute Nachmittag im Training“, sagte Sportvorstand Axel Kromer am Samstag. Die Nominierung eines weiteren Torhüters sei derzeit jedenfalls nicht geplant. (HA)

Wenn man gesehen hat, wie z.B. Dänemark im Rückraum laufend rotiert und das Tempo sehr hochhält, muss man Ds Instabilität dagegen kritisch sehen.
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Klaus Klümp » 15.01.2023, 11:23

Anbei ein interessanter Einblick / Rückblick in die „Corona EM 2022“ in Bratislava…
Bratislava 2022- Der Film / EHF EURO 2022

https://youtu.be/WVvuJy6on-M
(Wo ist die Halle ?)
Ljubo Vranjes zum Ende einer Auszeit gegen Wisla Plock
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon noch ein fan » 15.01.2023, 16:32

Hab zwar lediglich die letzte Viertelstunde gestern Slowenien gegen Polen gesehen aber da hat mir Blagotinsek recht gut gefallen. Hat aber wohl in der 1. Hälfte recht zügig 2 Zweiminutenstrafen sich eingefangen.

Was mir aber richtig gut gefallen hat bei den Slowenen (haben sie das so das ganze Spiel praktiziert?) war das "Überzahlspiel". Immer wenn sie einen Spieler mehr auf der Platte hatten, wurde der 6. Feldspieler am eigenen Abwehrkreis geparkt und vorne spielte man mit ziemlichen Erfolg 5 gegen 5. Mal eine Inovation statt diesem bescheuerten 7 gegen 6.
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Lobster » 15.01.2023, 17:49

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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Flink » 15.01.2023, 18:54

Radivojevic. :? :mrgreen:
Djordic legt gut los.
Beide selbstbewusst und torsicher geworden.

Im Tor der Deutschen heute nicht viel los, hoffentlich reicht das.
Golla ließ sich auswechseln?
Mal sehen, ob es reicht für einen Sieg.
".... aber wir müssen auch zurücklaufen, ok?" (Beginn einer Timeout-Ansprache von Maik Machulla)
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Kay » 15.01.2023, 19:39

Duracell- Golli, kannst du mal das Klavier auf den Boden tragen? OK, und was soll ich in die andere Hand nehmen? :mrgreen:

Knapp, aber gewonnen, gut! Einstellung, Kampf, Kreisspiel und kräftemäßig durchgehalten. Letzte Viertelstunde wie erwartet etwas seifig, aber es hat gereicht. Gollas Kreistor war ja wohl Weltklasse!
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Krusty » 15.01.2023, 19:45

Flink hat geschrieben:Radivojevic. :? :mrgreen:
Djordic legt gut los.
Beide selbstbewusst und torsicher geworden.



....und zum Schluss dann eben doch die Loser. Konstanz war eben schon zu SG Zeiten das Problem.
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon Flink » 15.01.2023, 20:08

So war es, trotzdem mit etwas Glück für D. Hätte keine 5 Minuten länger dauern dürfen, dann wäre es gekippt.
Birlehm steigert sich, Köster mit Hattrick, aber dann auch fatalen Fehlern, ebenso schafft Knorr keine 60 Minuten im Alleingang.
Golla hatte doch nur eine Verschnaufpause eingelegt, in der 2. Hälfte vor allem in der Abwehr gerackert.
Dort allerdings heute einige Löcher. Was D bis zur 50. gelang mit Kreisanspielen, schaffte Serbien durchgehend.
Gute Teamleistung von beiden Teams.

Sloweniens Spielweise gefällt mir auch, die am elegantesten spielende Mannschaft. Blagotinsek nicht ganz so elegant und wird bei der SG sicher schnell zum 2Minuten-König aufsteigen, aber beweglich mit gutem Auge und naja, zupackend.
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Re: Handball-WM im Januar 2023

Beitragvon StudiFan » 15.01.2023, 20:28

Flink hat geschrieben:So war es, trotzdem mit etwas Glück für D. Hätte keine 5 Minuten länger dauern dürfen, dann wäre es gekippt.
Birlehm steigert sich, Köster mit Hattrick, aber dann auch fatalen Fehlern, ebenso schafft Knorr keine 60 Minuten im Alleingang.
Golla hatte doch nur eine Verschnaufpause eingelegt, in der 2. Hälfte vor allem in der Abwehr gerackert.
Dort allerdings heute einige Löcher. Was D bis zur 50. gelang mit Kreisanspielen, schaffte Serbien durchgehend.
Gute Teamleistung von beiden Teams.

Sloweniens Spielweise gefällt mir auch, die am elegantesten spielende Mannschaft. Blagotinsek nicht ganz so elegant und wird bei der SG sicher schnell zum 2Minuten-König aufsteigen, aber beweglich mit gutem Auge und naja, zupackend.


Wobei der fatale Fehler ja eher von Häfner kam. Köster ist ja schon groß, aber ihn auf 3m 60 anspielen zu wollen ist dann doch etwas übertrieben!
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