noch ein fan hat geschrieben:Krusty hat geschrieben:
Das wird der gute Schwenker schon von langer Hand mit seinem ex Kumpel vorbereitet haben und nicht, wie er sagt, innerhalb von einem Tag.....Schwenker halt.
Der heutige SHZ-Artikel bringt wohl letzte Klarheit:
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Olaf Bruchmann HANNOVER Gleicher Ort, andere Entscheidung: Im Konferenzraum „Sprengel“ im vornehmen Hotel Maritim Airport Hannover hat der Deutsche Handballbund (DHB) gestern den neuen Bundestrainer Alfred Gislason vorgestellt und gleichzeitig das Ende der Zusammenarbeit mit Christian Prokop offiziell bekanntgegeben. Eben in diesem Konferenzraum war das DHB-Präsidium fast auf den Tag genau vor zwei Jahren nach der verkorksten EM 2018 in Kroatien und einem enttäuschenden neunten Platz aufgetreten und hatte sich mehrheitlich für eine Weiterbeschäftigung Prokops als Cheftrainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft ausgesprochen.
Die Kritik an Prokop war seitdem aber nicht mehr verstummt und hielt über die Heim-Weltmeisterschaft 2019 (Rang vier) und die gerade zu Ende gegangene Europameisterschaft (Rang fünf) unverblümt weiter an.
Die Entscheidungsträger von damals sind die von heute – und sie sind nun zu dem Schluss gekommen, dass die sportlichen Ziele des Verbandes ernsthaft in Gefahr seien. Das Präsidium des mitgliederstärksten Handballverbandes der Welt zog deshalb die Reißleine und trennte sich nach nur drei Jahren und zwei Jahre vor Ablauf des Vertrages von Christian Prokop. „Das war nicht geplant“, erklärte ein sichtlich bewegter DHB-Präsident Andreas Michelmann gestern in Hannover, „aber diese Entscheidung soll den sportlichen Erfolg unserer Sportart sicherstellen.“ Deutschland will und soll, geht es nach Michelmann, die führende Handball-Nation der kommenden Jahre weltweit werden. Ambitionierte Ziele für einen Verband, der seit 2016 auf eine Medaille bei einem internationalen Großereignis wartet.
Der neue Hoffnungsträger heißt nun Alfred Gislason. Der 60 Jahre alte Isländer („Bundestrainer zu sein, ist mein Traumjob“) erhielt einen Vertrag bis zur Europameisterschaft 2022 und steht vor der großen Aufgabe, die deutsche Mannschaft durch die schwierige Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio zu führen. Dazu muss sich Deutschland beim Vier-Länderturnier in Berlin (17. bis 19. April) gegen Schweden, Slowenien und Algerien durchsetzen. Nur die beiden besten Teams dieses Turniers fahren zu Olympia.
Die jüngsten Entwicklungen im Deutschen Handballbund sind durchaus als rasant und auf jeden Fall als überraschend zu bezeichnen. Noch am 21. Januar, während der Hauptrunde der EM, hatte DHB-Sportchef Axel Kromer Christian Prokop eine Jobgarantie ausgesprochen und verwies jegliche Diskussionen über den Bundestrainer ins Reich der Fabel. 15 Tage später will die Verbandsführung von diesem Treueschwur nichts mehr wissen.
Der ebenfalls nicht unumstrittene DHB-Vizepräsident Bob Hanning gab sich gestern denn auch sehr selbstkritisch: „Wir haben das definitiv nicht so gelöst, wie es einem solchen Verband gerecht werden sollte“, erklärte Hanning. An persönliche Konsequenzen, so Hanning weiter, habe er diesmal nicht gedacht. Er werde aber nach dem Ende der aktuellen Wahlperiode 2021 nicht erneut kandidieren.
„Ich kann die Kritik verstehen. Die Trennung ist in der Außendarstellung mehr als unglücklich“, gab auch Uwe Schwenker zu, der in seiner Eigenschaft als Präsident der Handball-Bundesliga (HBL) Mitglied im DHB-Präsidium ist. Schwenker gilt als einer der größten Kritiker Prokops und gleichzeitig als enger Freund Gislasons, der auch Trauzeuge Schwenkers bei dessen Hochzeit 2012 war. Insider vermuten deshalb, dass der HBL-Boss maßgeblich an der Verpflichtung des ehemaligen Kieler Erfolgscoaches mitgewirkt hat. Schwenker soll bei der Präsidiumssitzung am vergangenen Montag nach Informationen unserer Zeitung auch einer der Wortführer gewesen sein, als es um die Analyse der EM 2020 und die Zukunft von Prokop ging. Der 60-Jährige stand nach eigener Aussage in ständigem Kontakt mit Gislason und wusste, dass der Isländer kurz vor der Unterzeichnung eines Vertrages in Russland stand. „Dann hieß es: Jetzt oder nie!“, sagte Schwenker. Der DHB warf sein bis 2022 ausgelegtes Personalkonzept über den Haufen und ersetzte Prokop.
Bereits 2008 war es Schwenker, der Gislason zum THW lotste – nun also die zweite Verpflichtung, dieses Mal als Bundestrainer. „Es ist eine Art Philosophie-Wechsel im deutschen Handball“, befand Schwenker und ergänzte: „Christian Prokop ist ein Systemtrainer, ein guter Trainer – ohne Frage. Aber ein Bundestrainer muss eben mehr und auch andere Dinge können. Alfred Gislason verfügt über große Erfahrung und ist wie ein Fels in der Brandung.“ So einen wird der deutsche Handball in seiner jetzigen Lage auch dringend brauchen.
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Besonders bemerkenswert dabei der scharfzüngige Seitenhieb gegen Prokrop:
"Aber ein Bundestrainer muss eben mehr und auch andere Dinge können" Schön, wenn man sich
unter Freunden so schnell und unmittelbar helfen kann