baloo hat geschrieben:Zudem er sich ja auch in seinen Visionen widerspricht. Will Handball in die Metropolen bringen, beklagt aber gleichzeitig, daß sich in der Metropole Istanbul nur 300 Zuschauer in der Halle verlieren.
Du hast es nicht verstanden
. Es liegt doch nicht an Istanbul, dass da nur 300 Leute kamen, sondern an "Clubs, die Namen von Provinzstädten tragen" (Flensburg).
baloo hat geschrieben:Und zu einem Spiel der Metropolen Hamburg gegen Istanbul kämen mehr Zuschauer?
Auch nicht verstanden: Das heißt nicht Hamburg gegen Istanbul, sondern Kapitäne gegen Adler oder so
. Und ist doch logisch, dass da die Leute dann in Scharen in die Arenen rennen
.
Im Ernst:
Du hast natürlich recht: Dass Handball in Istanbul zum Straßenfeger wird, nur weil Mannschaften mit Tiernamen aus Metropolen gegeneinander spielen, ist doch total illusorisch. Gegen Paris (eine der Metropolen überhaupt mit der größten Ansammlung an Handball-Stars) waren übrigens 850 Zuschauer in der Halle. Ich bin noch nicht ganz sicher, ob Gütschow einfach nur sein Projekt verkaufen will, oder ob er von seiner Idee so geblendet ist, dass er das wirklich alles glaubt.
Der Typ hat anscheinend jede Bodenhaftung verloren. Bei manchen Stellen stellen sich einem die Nackenhaare auf.
Mein Highlight:
Wenn wir dem Handball ein neues, modernes Gesicht verpassen, können wir ihn in ein paar Jahren sogar als Marke in den USA positionieren.
Im Ernst? Im Fußball versucht man spätestens seit der WM-Vergabe 1994 massiv, dort Fuß zu fassen. Zwanzig Jahre später wird der Sport da langsam populär. Und da reden wir von der "populärsten" Sportart der Welt, der überdies noch von einem nicht unerheblichen fußballbegeisterten mexikanisch-stämmigen Bevölkerungsteil profitiert. Handball kennt in den USA (wie in vielen anderen Teilen der Welt) heutzutage fast niemand. Zu glauben, dass man diesen Sport dort "in ein paar Jahren" als Marke positionieren kann, ist doch völlig realitätsfremd.
Zugegeben: ein ganz ganz kleiner Teil in mir ist neugierig, ob sich so ein amerikanisches Modell hier durchsetzen würde. Aber dafür, ein solches Experiment mit dem Handball als Versuchskaninchen gutzuheißen, reicht es bei weitem nicht. Und nach diesem Interview noch viel weniger.