Martin Schwalb hat Recht !

[erstewelle]

Endlich traut sich mal eine reputierliche "Handballgröße" etwas mehr, als nur über den Termin- und Belastungsstress der Handballspieler nachzudenken. Martin Schwalbs öffentlicher Rat an seine Nationalspieler "auf die nächste WM zu verzichten", kommt nahezu einem Aufruf zum Boykott der WM gleich, denn seine öffentlichen Überlegungen werden natürlich von allen Nationalspielern der Buli wahrgenommen.
Wir sollten MS hierbei auch zugestehen, dass er diesen Vorstoß nicht nur aus Vereinsinteressen unternommen hat. Schwalb war selbst Nationalspieler und weiß noch, dass sowohl beim DHB als auch bei den internationalen Verbänden (EHF und IHF) die Führsorgepflicht für die Spieler vernachlässigt wird.

[baloo]

Recht hat er, der Martin!! Nur so kann man die Schinderei der Handballer unterbinden!

....Wir sollten MS hierbei auch zugestehen, dass er diesen Vorstoß nicht nur aus Vereinsinteressen unternommen hat....

Natürlich denkt er in allererster Linie im Vereinsinteresse! Seine überalterte Seniorentruppe ist eher mäßig aus den Startlöchern gekommen, der Dauerkartenverkauf ist gesunken, ebenso wie das Publikumsinteresse der Laufkundschaft. Seine Jungs werden sicherlich nicht die Füße hochlegen, sondern eher (siehe SG) eine zweite Vorbereitung einlegen, um die angeknackste Saison noch irgendwie zu retten. Sonst gehen in Hamburg doch die Lichter aus!
Das ist das Denken des Herrn S. aus H.

[derflensburger]

Ob M.S: das nun aus eigennützige Gründen für seinen Verein macht oder, weil er tatsächlich eine zu große Belastung bei den SPielern sieht, ist eigentlich egal.

Hauptsache den Verantwortlichen in EHF und Weltverband wird klar, das gerade Spieler aus den europäischen Topligen diese Mehrfachbelastung mit deutlich erhöhtem Verletzungsrisiko bezahlen. Man denke gerade an die Jahre mit EM und Olympischen Spielen. Da können die Spieler ja kaum jemals Erholungsurlaub nehmen.

Ich wäre sehr dafür, wenn die Vereine und die Spieler in diesem Punkt einmal ein Zeichen setzen würden, um eine ergebnisoffene Diskussion aller Beteiligten zu erzwingen.

[Krusty]

Schwalb hat genauso Recht wie etwa die restlichen 17 Erstligatrainer, die vermutlich dasselbe sagen und denken. Für ihn ist die Sitution insofern etwas prekärer, als dass er zwei "alte Säcke" hat, die wohl gerne in ihrer Nationalmannschaft spielen wollen, er sie aber auch aufgrund schlechter Personalplanung überhaupt nicht entbehren kann. Also setzt er sie öffentlich moralisch unter Druck. Ähnlich wie beim Gehaltsverzicht, wird an die Verbundenheit zum "Verein" appelliert, nach dem Motto: "Wenn Ihr das nicht macht geht es bei uns den Bach runter".

(Fast) jedem in Deutschland ist klar, dass der Spielplan mit WM, EM und Olympia nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Zuschauer viel zu eng ist und geradezu inflationär. Aufgrund des "Druckes" der IHF wird das aber schon seit Jahren geschluckt. Was da im Hintergrund passiert ist mir allerdings noch unklarer als das Hintergrundgeplänkel und die "Ränkeschmiede" bei der SG....

Eine korrupterer Haufen als die IHF dürfte schwer zu finden sein. Solange der Europäische Verband und der DHB da eifrg mitspielen wird sich nichts ändern. Und letztlich, wie gesagt, vertritt Schwalb auch nur seine Interessen!

[maxi]

Außer den Verbänden und deren Funktionären braucht kein Mensch eine derartige Flut von Turnieren. Von selbst werden diese "ehrenwerten" Herrschaften aber keine Abstriche von ihren einträglichen Veranstaltungen machen. Um dringend nötige Änderungen zu erreichen, müssten die Spieler also selbst tätig werden. Vorraussetzung für deren Erfolg wäre allerdings eine weitgehende Eingkeit unter den Topspielern, Insofern hat Schwalb mit seinem Verzichts-Appell einen richtigen und wichtigen Anstoß gegeben. Meine Zuversicht, dass viele Vereine und Nationalspieler Schwalbs Initiative folgen werden, ist allerdings gering, denn schließlich geht es für jeden Einzelnen auch um Konkurrenz im eigenen Nationalteam und den individuellen Marktwert.