Nationalmannschaft

Allgemeines rund um das Thema Handball

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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Kay » 04.01.2021, 22:27

von ntv: "Wir sind wahrscheinlich die sensibelste Handball-Nation der Welt"

Präsident Andreas Michelmann vom Deutschen Handballbund (DHB) hat zur Kenntnis genommen, dass fast ausschließlich deutsche Leistungsträger wegen der Corona-Pandemie auf die Handball-WM in Ägypten (13. bis 31. Januar) verzichten. "Wir sind wahrscheinlich die sensibelste Handball-Nation der Welt", sagte Michelmann in der am Dienstag erscheinenden Ausgabe der "Sport Bild": "Wenn ich sehe, dass in Kiel die Deutschen nicht fliegen, die Dänen, Kroaten und Slowenen aber sehr wohl, ist es vielleicht auch in den Personen begründet."

Eine Diskussion darüber sei aber "am Ende müßig, denn die Entscheidungen sind getroffen", sagte Michelmann, den die Absage der frischgebackenen Champions-League-Sieger Patrick, Wiencek, Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold dennoch schmerzt. Auch Finn Lemke (MT Melsungen) verzichtet aus familiären Gründen auf das erste Großereignis im Olympiajahr.

https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag ... 67968.html

Und weiter, Zitat: .....hält Torhüter Andreas Wolff die scharfe Kritik, die seit Wochen vonseiten der deutschen Liga hervorgebracht wird, für unangebracht. "Natürlich ist die Lage in der Welt schwierig, aber ich habe überhaupt keine Bedenken", sagte Wolff.

Manche Leute würden bei der aktuellen Diskussion vergessen, "dass es auch ums Überleben unseres Sports geht. Ich bin kein Freund, alles in Zweifel zu ziehen oder abzusagen. Der Handball ist nicht bloß unsere Leidenschaft. Er finanziert auch unser sorgenfreies Leben. Auch da sollten wir drüber nachdenken."

Auch Gislason lässt an seiner Haltung bei diesem Thema keinen Zweifel und verweist auf Nationen wie Norwegen, Dänemark, Kroatien oder Slowenien, wo es keine coronabedingten Absagen von Spielern gab. "Gerade in dieser Zeit, in der es der Handball schwer hat, braucht unsere Sportart diese WM", sagt Gislason: "Wir kommen bei den Öffentlich-Rechtlichen vor und zeigen den Leuten: Wir sind da. Ich halte die Austragung für richtig."

https://www.n-tv.de/sport/Die-Blase-ist ... 69269.html

Gislason wird die Absagen verwinden, keiner ist unersetzbar. Golla z.B. und andere Alternativen drängen sich auf, ihnen wird die Zukunft ganz automatisch gehören.
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Astro » 05.01.2021, 08:44

Kay hat geschrieben:Gislason wird die Absagen verwinden, keiner ist unersetzbar. Golla z.B. und andere Alternativen drängen sich auf, ihnen wird die Zukunft ganz automatisch gehören.


Da die Spieler des THW deiner Meinung nach ja sowieso keine Leistungsträger sind und es eh viel bessere Spieler gibt ist es für die NM doch eher vorteilhaft wenn sie verzichten :wink:
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Kasalla » 06.01.2021, 14:22

Ohne Pekeler und den blonden Catcher wirkt die Nationalmannschaft richtig sympathisch ;-)
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Kay » 06.01.2021, 15:01

Kasalla hat geschrieben:Ohne Pekeler und den blonden Catcher wirkt die Nationalmannschaft richtig sympathisch ;-)


Die N7 macht das gut, einige auffällige Spieler dabei. Schiller von FAG hat einen guten Tag. Juri Knorr, der zu den RNL geht, macht auch einen körperlich robusteren Eindruck, Johannes Golla mit wenig Anteilen macht das gut. Da muss man sich nicht mehr mit Sofa- Memmen beschäftigen die nicht dabei sind, lieber mit den deutschen Nationalspielern die mitfahren!
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon StudiFan » 06.01.2021, 23:08

So, jetzt ist es soweit! Der dreibuchstabige Nervbolzen ist jetzt auf der ignorieren-Liste. Bis jetzt hab ich es immernoch als Meinungsfreiheit angesehen, aber so langsam überwiegt der verbohrte, dumme hasserfüllte De**, der sich hier nur profilieren will!
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Kay » 06.01.2021, 23:15

Es gelten die users laws: wer sich provozieren lässt, hat verloren.

Beleidigungen fallen automatisch und genau so wie formuliert auf den zurück, der sie erhebt. Und die Binse mit der "Deutschen Eiche" hatten wir auch schon, die wiedersteht den Kläffern täglich rund um die Uhr!

Freuen wir uns lieber auf die WM und auf die deutschen Spieler, auf die sich der deutsche Bundestrainer verlassen kann!
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Astro » 07.01.2021, 08:14

Kay hat geschrieben:Beleidigungen fallen automatisch und genau so wie formuliert auf den zurück, der sie erhebt.

Das kann dir dann ja nicht passieren. :roll:
Mich wundert das du das Wort überhaupt kennst. :mrgreen:


Ein ansehnliches Spielchen gegen einen nicht so starken Gegner. Ich hoffe nur das alle Spieler gesund bleiben. :wink:
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Fördemöwe » 07.01.2021, 19:20

StudiFan hat geschrieben:So, jetzt ist es soweit! Der dreibuchstabige Nervbolzen ist jetzt auf der ignorieren-Liste. Bis jetzt hab ich es immernoch als Meinungsfreiheit angesehen, aber so langsam überwiegt der verbohrte, dumme hasserfüllte De**, der sich hier nur profilieren will!

Ich schließe mich an -> er wird jetzt ignoriert!

Andere Handballfans in anderen Foren differenzieren ja leider nicht, daher fallen solche Aussagen immer auf ALLE SG-Fans zurück. Und das kotzt mich an!
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Kay » 07.01.2021, 20:40

Wir freuen uns auf die N7 und die WM ohne Kieler Sofameister, aber dafür mit Johannes Golla der groß herauskommen und Pickel und den "blonden Catcher", schöne Wortschöpfung von Kassalla, schnell vergessen lassen wird.

Viel Erfolg Jungs, zeigt euch selbstbewusst, andere braucht man nicht mehr. Da müsste auch das Sonderschul- Deutsch von Dumminik klein nicht mehr drauf herumreiten, aber das wird sich wohl kaum vermeiden lassen! Gut, dass es eine Tonaustaste gibt. :mrgreen:

Alfred G. hat ausdrücklich die mutigen und reisefreudigen Skandinavier gelobt, eine unverhohlene Kritik am eigenen Lager!
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Kay » 08.01.2021, 10:55

FREITAG, 08. JANUAR 2021
DHB-Star kritisiert WM-Absagen
Die sehr brisanten Sätze des Andreas Wolff

Für die Corona-bedingten WM-Absagen einiger Handball-Nationalspieler zeigt Torwart Andreas Wolff wenig Verständnis. Ungewohnt deutlich kritisiert er eine Woche vor dem umstrittenen Weltturnier in Ägypten vor allem seine ehemaligen Kieler Teamkollegen.

Mit überraschend deutlichen Worten hat Torhüter Andreas Wolff die Corona-bedingten WM-Absagen einiger Handball-Nationalspieler kritisiert und wenige Tage vor dem Abflug der DHB-Auswahl nach Ägypten für Aufsehen gesorgt. Er sehe das "sehr, sehr kritisch", sagte der 29-Jährige in einem Podcast des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen. Besonders wenig Verständnis bringt der Stammkeeper der DHB-Auswahl für die Absagen seiner ehemaligen Kieler Teamkollegen Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold auf.

Er könne zwar verstehen, dass Spieler in der heutigen Zeit um ihre Gesundheit und Ähnliches besorgt seien, sagte Wolff. "Gerade für Familienväter ist es natürlich etwas Schweres, seine Kinder diesen Monat zurückzulassen und sie nicht zu sehen." Aber es habe die Spieler zuvor auch nicht gestört, mit dem THW Kiel in der Champions League aktiv zu sein und dort in Länder zu reisen, die als Corona-Risikogebiete eingestuft worden seien.

"Und jetzt auf einmal bei der WM ist es dann so ein großes Problem, obwohl da die Hygienemaßnahmen, die Sicherheitsmaßnahmen, deutlich höher sind als beispielsweise in den internationalen Wettbewerben", sagte der Keeper des polnischen Spitzenklubs Vive Kielce. "Was mich noch viel mehr daran stört, ist, dass deren Vereinskollegen anscheinend nicht so ein großes Problem damit haben, zur WM zu fahren."

"... vielleicht auch in Personen begründet"
Pekeler wollte auf Nachfrage die Äußerungen Wolffs nicht kommentieren. So wie Wiencek und Weinhold hatte auch der 29-Jährige aus familiären Gründen auf eine Teilnahme am Turnier vom 13. bis 31. Januar in Ägypten verzichtet. Andere Kieler Profis wie etwa der norwegische Superstar Sander Sagosen, Dänemarks Weltklasse-Torhüter Niklas Landin oder der ehemalige kroatische Welthandballer Domagoj Duvnjak nehmen dagegen mit ihren Nationalteams an der WM teil. "Das finde ich persönlich halt ein bisschen bedenklich, dass nur die deutschen Spieler sich dann so um ihre eigenen Familien sorgen und die ausländischen Spieler anscheinend sagen: "Ach, komm, ich lass Frau und Kinder einfach zurück, die machen das schon"", sagte Wolff, der in Ägypten als erster Torhüter eingeplant ist.

Obwohl Bundestrainer Alfred Gislason stets Verständnis für die Absagen der Spieler äußerte, hatte zuletzt auch DHB-Präsident Andreas Michelmann das Verhalten der Kieler Profis kritisch hinterfragt. "Wir sind wahrscheinlich die sensibelste Handball-Nation der Welt. Wenn ich sehe, dass in Kiel die Deutschen nicht fliegen, die Dänen, Kroaten und Slowenen aber sehr wohl, ist es vielleicht auch in Personen begründet", sagte Michelmann der "Sportbild". "Es ist am Ende müßig, denn die Entscheidungen sind getroffen." Es gebühre den Spielern Respekt, die hinfliegen.

Bundestrainer Gislason muss in Ägypten nicht nur auf Pekeler, Wiencek und Weinhold verzichten, sondern vor allem verletzungsbedingt auch auf etliche weitere Spieler. Neben den drei Kielern hatte lediglich Finn Lemke wegen der Corona-Krise abgesagt. Der Abwehrspezialist von der MT Melsungen hatte sich im November mit dem Virus infiziert und danach einige gesundheitliche Probleme. Gislason ging bislang äußerst gelassen mit dem Fehlen zahlreicher Stammkräfte um: "Ich sehe das pragmatisch: Jeder Verlust ist auch eine Chance."

Quelle: ntv.de, tno/dpa

Der DHB sollte ein Zeichen setzen und zukünftig auf Versager verzichten. Aber solange da so Manipulatueure wie Uwe Schwenker sitzen wart dat nix. Den kneift das schlechte Gewissen, wie Manni Werner sagte, deshalb begünstigt er seinen Ex- Klub wie und wo er nur kann, Stichwort Sofa- Meisterschaft.
Liebe SG, die Hauptsache am Wind: immer eine Handbreit Wasser über Kiel.
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon fan rd » 08.01.2021, 11:25

Nanu, plötzlich lobt man hier das Engagement der Berufenen für ihr Land in Ägypten um einen wichtigen Titel zu spielen und Absagen aus Kiel werden der dortigen Böswilligkeit zugeschrieben? Ich begleite dieses Turniervorhaben mit großes Skepsis für die Gesundheit der Spieler, der Verantwortung für die Fortsetzung der Ligen und eines fairen nationalen und internationalen Wettkampfes auf Vereinsebene.
Aber das ist halt meine Fan-Sicht. Nur weil mal die SG erwähnt wird, wenn Johannes kommentiert wird, versetzt mich nicht in Ekstase, eher hoffe ich, dass alles gut gehen mag.
Die Vorstellung muss wohl halt weiter gehen und viele Spieler werden sicher auch Olympia im Hinterkopf haben, wenn sie Absagen bedacht haben sollten.
Der Jogi hat ja auch schon mal ausgesetzt, meine ich. Nun hat er aber Zeit und kommt mit Hilfe des Pfostens auch immer wieder auf die Beine. So what?
Lieber den Sören am Mikro als Herrn Klein oder Bauer oder Blacky oder Daniel. Viel Ex-Lemgo, was?
Wenn nicht Corona, dann wohl die gute alte Magen-Darm-Geschichte, die im Turnierverlauf eingreifen wird.
Wenn schon Sch..., dann mit Schwung.
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon noch ein fan » 08.01.2021, 12:47

Jetzt soll doch wohl nicht der Dummschwätzer, Egomane und Kiel-Flüchtling Wolff, weil er sich dort nicht als Nr. 1 durchsetzen konnte, als Musternationalspieler und Stichwortgeber herangezogen werden?
Wäre gern Mäuschen oder Mäuserich wenn er demnächst auf Pekeler treffen sollte. :wink:
Wolff outet mal wieder sein mangelndes Teamverständnis und fehlende Empathie. Und dieses ständige Gehype seiner angeblichen Weltklasse. Da gibt´s so einige Stärkere. Nur weil er mal ein großes Turnier abgeliefert hat. Nun versteckt er sich in der polnischen Liga wo lediglich ein starker Gegner wenn überhaupt anzutreffen ist. Dann noch die Spiele in der CL und das war´s dann auch schon.
Der sollte, falls er kann, lieber überlegen bevor er etwas ausspricht und von sich gibt. Gegen AUT war das auch unter Berücksichtigung der neuformierten Abwehr nicht so dolle. Aber vielleicht spielt er jetzt ja die WM seines Lebens und bügelt die Schwächen oder Fehler seiner Vorderleute grandios aus.
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Kay » 08.01.2021, 13:23

Aus dem Hamburger Abendblatt, after the paywall.

HANDBALL
Wie Johannes Bitter gegen Zuschauer bei der WM ankämpft
Rainer Grünberg

Hamburg. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft bereitet sich seit vergangenem Sonntag in Neuss bei Düsseldorf auf die WM in Ägypten (13. bis 31. Januar) vor. In der Vorrunde trifft der WM-Vierte von 2019 in Gizeh auf Uruguay (15.1.), Kap Verde (17.1.) und Ungarn (19.1.). Die Austragung der Titelkämpfe ist vor allem in Deutschland umstritten, der Hamburger Johannes Bitter, der in der Bundesliga seit 2016 für den TVB Stuttgart das Tor hütet, hält die möglichen Risiken jedoch für vertretbar.

„Diese WM ist weltweit für den Handballsport trotz aller berechtigter Bedenken existenziell wichtig“, sagt der 38-Jährige im Gespräch mit dem Abendblatt. Zuschauer sollten aber nicht zugelassen werden, „das wäre absurd".

Bitter wurde 2007 bei der Heim-WM mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister, mit dem Handball Sport Verein (HSV) Hamburg 2011 deutscher Meister und 2013 Champions-League-Sieger. Mit dem ehemaligen Hockeyspieler und Marketingexperten Christian Monzel (59) vertreibt er Nahrungsergänzungs-Drinks aus natürlichen Inhaltsstoffen ohne Zucker. Ihre Firma Drinkbetter mit Sitz in Tangstedt bei Hamburg fand in der Vox-Gründer-Show „Höhle der Löwen" im vergangenen April zwei Paten.

Hamburger Abendblatt: Herr Bitter, kommt bei Ihnen inzwischen Vorfreude auf die Weltmeisterschaft auf?
Johannes Bitter: Internationale Großturniere wie Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele sind gewöhnlich Höhepunkte in jeder Spielerkarriere. Die Lust auf diese WM ist bei mir schon vorhanden, sonst würde ich nicht antreten, doch sie ist wegen der Umstände natürlich nicht ungetrübt. Fragen bleiben: Wie hoch ist das Risiko, wie konsequent wird das Hygienekonzept umgesetzt? Das werden wir alles wohl erst ganz genau vor Ort erfahren.

Als Vorstand der deutschen Handball-Spielergewerkschaft GOAL haben Sie in den vergangenen Monaten mit anderen europäischen Profivertretungen auf bestimmte unverzichtbare Hygienestandards gedrungen. Wurden Sie gehört?
Bitter: Mit dem Weltverband IHF wurden viele Details besprochen. Alle Planungen waren transparent, wir wurden regelmäßig upgedatet. Das Konzept wurde Woche für Woche verfeinert, die IHF war offen für Veränderungen und hat sich zudem weitgehend an den Erfahrungen der Handball-Bundesliga orientiert. Das hat Vertrauen geschaffen. Auch eine unserer wichtigsten Forderungen, dass positiv getestete Spieler sofort in ihre Heimatländer ausgeflogen werden und eine mögliche Quarantäne nicht in Ägypten verbringen müssen, wird nach anfänglichen Widerständen jetzt umgesetzt.

Wie sicher sind Sie, dass die strikten Vorgaben auch alle eingehalten werden?
Bitter: Unser Mannschaftsarzt Kurt Steuer hat längere Zeit in Ägypten gearbeitet. Er sagte uns, wenn Staat und Regierung hier etwas wollen, und diese WM ist gewollt, sie ist eine Prestigeangelegenheit für das Land, sind sie in der Lage, alles optimal zu gestalten. Da mache ich mir keine Sorgen.

Vereinsvertreter der Handball-Bundesliga halten das Hygienekonzept der Ägypter für einen Witz.
Bitter: Wie gesagt, dass Konzept ist vielfach den neuen Hygiene-Herausforderungen angepasst worden. Auch wenn nicht alles optimal ist, sind doch viele Dinge inzwischen gut gelöst.

Herr Bitter, wie riskant ist diese Handball-WM?
Die Ägypter wollen Zuschauer bis zu 20 Prozent der jeweiligen Hallenkapazität in die WM-Arenen lassen, im ersten Entwurf waren es sogar 30 Prozent. Bei Ihren Vorrundenspielen in Gizeh wären das bis zu 900 Besucher. Auch sollen Medienvertreter mit Ihnen im selben Hotel wohnen. Sind das nicht weitere unkalkulierbare Gefahren?
Bitter: Jeder Mensch mehr in der Blase ist ein zusätzliches Wagnis, eine noch größere Herausforderung für das Hygienekonzept.

Werden Sie die Zulassung von Zuschauern akzeptieren? Bei diesem Punkt regte sich unter den Spielern in dieser Woche heftiger Widerstand.
Bitter: Die europäische Spielergewerkschaft E.H.P.U. hat am Mittwoch im Namen der Kapitäne und aller Spieler der europäischen Nationalmannschaften ein Schreiben an den ägyptischen Weltverbandspräsidenten Hassan Moustafa verfasst, mit der dringenden Bitte, während der WM auf Zuschauer zu verzichten.

Ist das ein Ultimatum?
Bitter: Nein. Aber wir gehen davon aus, dass diese Bitte intensiv geprüft und hoffentlich auch erfüllt wird. Vor Zuschauern zu spielen ist nicht nur wegen der zusätzlichen Gesundheitsrisiken absurd, auch angesichts der Lage in unseren Heimatländern, in denen die Menschen ihre Wohnungen möglichst nicht verlassen sollen und unsere Spiele nur Familienkreise im Fernsehen verfolgen können.

Bitter spricht über seine Corona-Infektion
Trotz eines ausgeklügelten Hygienekonzeptes haben Sie sich Anfang November bei einem EM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft in Estland mit Sars-CoV-2 infiziert. Ein Risiko also bleibt.
Bitter: Die Hygienebedingungen in unserer Lehrgangswoche und in Tallinn waren noch besser als in der Bundesliga. Bis heute ist nicht geklärt, wann und wo ich mich und die anderen Spieler angesteckt haben. Das war trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wahrscheinlich einfach Pech.

Wie geht es Ihnen heute?
Bitter: Vor Weihnachten habe ich mich einem weiteren gründlichen Gesundheitscheck unterzogen, habe mich auf Herz, Nieren, Lunge prüfen lassen. Organisch ist alles in bester Ordnung, alle Blutwerte waren gut. Das hat mich beruhigt. Ich schmecke und rieche zwar noch nicht alles, habe aber nicht mehr die anfänglichen Kopf- und Gliederschmerzen. Beim Sport spüre ich keine Leistungseinschränkungen. Meine Form ist gut (Bitter ist statistisch nach gehaltenen Bällen hinter dem Dänen Mike Jenen aus Balingen-Weilstetten aktuell der zweitbeste Torhüter der Bundesliga, die Red.). Ich arbeite aber oft noch bis in den späten Abend für Goal oder unser Start-up Drinkbetter, für das wir jetzt ein zweites Nahrungsergänzungsmittel mit dem Namen „immune+“ auf den Markt gebracht haben. Diese Zusatzbelastungen stecke ich momentan nicht mehr so locker weg wie vorher. Ich werde schneller müde, muss mich danach länger erholen.

Nach Ihren persönlichen Erfahrungen mit Corona: Wäre es nicht besser gewesen, diese WM abzusagen oder zu verlegen?
Bitter: Diese Überlegungen sind legitim, und angesichts des harten Lockdowns nicht nur in Deutschland muss diese Frage auch gestellt werden. Diese Weltmeisterschaft ist aber wichtig, um den Handball weltweit auch für die nächste Generation am Leben zu erhalten, wirtschaftlich und medial. Daran hängen Existenzen. Solange die Gesundheit der Spieler und die aller anderen Beteiligten nicht gefährdet ist, die Verbreitung des Virus mit umfänglichen Maßnahmen verhindert werden kann, und davon gehe ich inzwischen aus, halte ich die Austragung dieser WM für vertretbar.

Bitter würde sich impfen lassen
Einige Ihrer Nationalmannschaftkollegen sehen das offenbar anders und verzichten auf die Teilnahme.
Bitter: Das ist ihr gutes Recht. Auch ich habe meine Nationalmannschaftskarriere vor zehn Jahren vorübergehend beendet, als unsere Kinder noch klein waren und meine Familie meine Unterstützung noch mehr brauchte als heute.

Die meisten anderen Nationalmannschaften treten dagegen weitgehend in Bestbesetzung an. Was läuft bei ihnen anders?
Bitter: Ich will nicht sagen, dass wir weniger patriotisch sind, das sind wir nicht. Vielleicht sind wir kritischer, fragen mehr nach. Andere mögen sich diese Fragen vielleicht nicht stellen, oder sie kommen zu anderen Antworten. Da heißt es meist: Jetzt ist WM, also spielen wir!

Würden Sie sich impfen lassen?
Bitter: Vor der WM ist das kein Thema, grundsätzlich aber schon, wenn meine Altersgruppe an der Reihe ist. Unser Mannschaftsarzt empfiehlt uns allen die Impfung, sieht darin keine Risiken für Leistungssportler.

Bei der EM 2016 in Polen gewann die deutsche Nationalmannschaft trotz zahlreicher Verletzungsausfälle den Titel. Trauen Sie Ihrem Team in Ägypten eine ähnliche Überraschung zu?
Bitter: Wir gehören sicherlich nicht zu den Favoriten, auch der Gewinn einer Medaille scheint jenseits der Möglichkeiten zu liegen. Vielleicht hilft es aber, dass niemand große Erwartungen an uns stellt. Eine gewisse Leichtigkeit und Lockerheit hat noch keinem Team geschadet.

Sie müssen in Ägypten drei Wochen lang in einer Blase leben, Aufenthalt nur im Hotel und in der Halle, mit stark verminderten sozialen Kontakten. Welche Schwierigkeiten erwarten Sie?
Bitter: Es ist geplant, wenn wir uns alle eingelebt haben, alle Tests negativ waren, dass wir zu einer gewissen Normalität innerhalb der Mannschaft zurückkehren. Zunächst werden wir in Einzelzimmern schlafen, es besteht allerdings der Wunsch, wenn möglich, wieder Zweibettzimmer beziehen zu können. Auch soll es später Gemeinschaftsräume für unser Team geben, selbst kleinere Ausflüge sollen unter speziellen Auflagen möglich sein. Unser Hotel liegt in der Nähe Kairos mit Blick auf die Pyramiden in Gizeh. Insofern stimmt schon mal die Aussicht.

Wie Bitter die HSV-Handballer verfolgt
Eine letzte Frage noch zum HSV Hamburg, für den Sie bis Dezember 2015 gespielt haben. Verfolgen Sie die Entwicklung der Mannschaft?
Bitter: Natürlich. Es ist großartig, was die Jungs leisten. Ich kenne Linksaußen Tobias Schimmelbauer noch aus Stuttgart, auch in Hamburg wohnt er bei mir in der Nähe. Ich bin also halbwegs gut informiert und hoffe, dass die Jungs ihre großartigen Leistungen mit dem Aufstieg krönen. Verdient hätten sie’s.

Und in der nächsten Saison stünden Sie dann wieder beim HSV Hamburg im Tor?
Bitter: Jetzt steht die WM an, im März in Berlin die Olympia-Qualifikation und dann hoffentlich die Olympischen Spiele im Juli/August in Tokio.

Was passiert danach?
Das wird bestimmt bis zum Frühjahr entschieden sein.
Liebe SG, die Hauptsache am Wind: immer eine Handbreit Wasser über Kiel.
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon Flink » 08.01.2021, 16:10

Ich begleite dieses Turniervorhaben mit großes Skepsis für die Gesundheit der Spieler, der Verantwortung für die Fortsetzung der Ligen und eines fairen nationalen und internationalen Wettkampfes auf Vereinsebene.
So geht es mir auch, vermutlich werde ich aber so halbherzig sein und die Spiele im ÖR und im dänischen Fernsehen anschauen, dazu schaue ich zu gerne Handball, um es für mich ganz zu streichen, wo es zudem noch eine willkommene Abwechslung im tristen Januaralltag werden wird. Hoffentlich geht dort alles gut. :?
Jetzt soll doch wohl nicht der Dummschwätzer, Egomane und Kiel-Flüchtling Wolff, weil er sich dort nicht als Nr. 1 durchsetzen konnte, als Musternationalspieler und Stichwortgeber herangezogen werden?
Die Medien nehmen gerne so etwas mit, wen wunderts?
Dass sich nun WM-"Befürworter" der Handballszene da dranhängen (ob Kay, der DHB oder andere), wundert aber dann mehr.
Aber wieder andererseits verwundert, dass Wolff nun mit den von dir angeführten Attributen (dummschwätzen etc.) von Leuten belegt wird (ich meine nicht im Forum hier, wir haben das immer schon gesagt), die die letzten Jahre in ihm nur den großartigen, extraklasse "EM-16-Torwart" und/oder den THW-Böser-Wolff, der es den Gegnern zeigt, gesehen haben, als hätten sies schon immer nicht nur gewusst, sondern auch so postuliert - da wird dann schnell mal das Fähnlein nach dem Winde gedreht.
Wäre gern Mäuschen oder Mäuserich wenn er demnächst auf Pekeler treffen sollte.
Das interessiert mich wiederum gar nicht. :wink: Der eine redet öffentlich seinen Trainer schlecht, der andere seine Teamkollegen, da gibt es keinen Musterknaben ...
Wolff hat getan, was er kann, man sollte seine Äußerungen in keinem Fall für seine eigene Argumentation nutzen.
Vielleicht ist er nur enttäuscht, weil er aus seiner überheblichen Sicht mit dem best of the Rest aufschlagen muss. Und dass er nur die Kieler in die Kritik nimmt? Da wäre ja nur noch Lemke, der wegen der jetzigen Situation noch abgesagt hat, entweder ist er mit ihm befreundet oder er braucht ihn nicht. :wink:

Habe gestern das Spiel Dänemark-Norwegen gesehen - etwas nichtssagend und dahinplätschernd, mal abgesehen von ein paar nickligen Szenen, die man unter National-Derby abtun kann. Aber ein großer Lichtblick: Hald spielte viel in der Offensive und machte fünf Tore bei fünf Versuchen. Und Sögard musste/durfte nicht ran, hoffentlich diente das der Regeneration und nicht, weil sich die Verletzung verschlimmert hat.
".... aber wir müssen auch zurücklaufen, ok?" (Beginn einer Timeout-Ansprache von Maik Machulla)
".... und zurücklaufen. Bitte!" (Ende einer Timeout-Ansprache von Ljubomir Vranjes)
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Re: Nationalmannschaft

Beitragvon noch ein fan » 08.01.2021, 17:16

Flink hat geschrieben:
Wäre gern Mäuschen oder Mäuserich wenn er demnächst auf Pekeler treffen sollte.
Das interessiert mich wiederum gar nicht. :wink: Der eine redet öffentlich seinen Trainer schlecht, der andere seine Teamkollegen, da gibt es keinen Musterknaben ...

Also, den Pekeler zum Guten zu sterilisieren :wink: :wink: ...davor bin ich bestimmt gefeit. Aber wenn zwei so Alphatiere sich begegnen, das hätte doch was. :wink:
Und zu Wolff: Der ist sicher ein guter Torhüter aber nicht der Supermann als der er gern gelten will und von den Kommentatoren auch gern für jede Parade abgefeiert wird. Aber vielleicht macht er in Ägypten tatsächlich den Super-Andi. Nur ein wirklicher Teamplayer wird der im Leben nicht mehr.
Da ist mir der sehr gut selbst reflektierende Bitter deutlich lieber.

Gislason gefallen die Aussagen Wolffs offensichtlich ja auch nicht.
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