Da sich nach den Verletzungen von Knudsen und Heinl der Groll ein bisschen gegen die Nationalmannschaften richtet, habe ich mich inspiriert gefühlt, hier mal eine Debatte um Sinn und Unsinn von Nationalmannschaften loszutreten.
Ich halte diese ganze Nationalmannschaftssache für groben Unfug und unverantwortlich. Ich finde, man sollte sich mal ernsthaft Gedanken machen ob man diese Art von Nationalismus und Deutsch-(oder andersartiger)tümelei wirklich unterstützen will. So schön es für einen jungen Sportler ist, für seine Leistungen im Verein von fremder Stelle gewürdigt zu werden, man spielt am Ende lediglich Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit in die Karten. Nationalmannschaften sind kein sinnvoller Beitrag zu Frieden, Freundschaft und Toleranz. Sie dienen lediglich dem Zweck, endlich politisch korrekt die Deutschlandfahnen ausgraben zu können, und Nationalstolz zu zeigen. Mir graut zumindest jetzt schon vor der nächsten Fußball-WM, es wird wieder über dunkelhäutige Europäer und noch dunkelhäutigere Afrikaner hergezogen werden, es werden wieder "die Scheiß-Serben unsere Spieler zusammentreten" , und es werden weder Vorurteile noch Ressentiments abgebaut sondern nur noch verstärkt. "Wir" werden wieder Erb- und Erzfeinde haben und Spieler, die aufgrund ihrer Herkunft oder der ihrer (Groß-)Eltern nichts in "unserer" Nationalmannschaft verloren haben. Und wenn dieses Phänomen scheinbar langsam wieder abklingt, steht im Winter das nächste nationale Großereignis auf dem Programm, und all der Fremdenhass wird wieder - gesellschaftlich geduldet - von den Stammtischen auf die Straße kommen.
Hierzu zwei interessante Links (die sich zwar hauptsächlich auf Fußball beziehen, aber genau dieses Problem beleuchten):
http://www.reflect-online.org/magazin/archiv/sonderausgabe-04/fussball-und-deutscher-nationalismus/
http://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2006/20061213studie/20061213studie