von Kay » 26.06.2008, 11:32
Ein längst überfälliger Schritt, NS endlich zu entlassen.
Der Mann, den ob seiner Erfolge alles nicht interessierte, hatte seine eigenen Gesetze, er führte mit seinen jugoslawischen method accesses den Handball-Sport an den Rand der restlosen Unglaubwürdigkeit. Bittere Erfolge hat sich Kiel zusammentaktiert, stolz kann da wirklich keiner drauf sein. Jetzt hören die von Rache-Süchten geprägten Vernichtungs-Schläge gegen Flensburg endlich auf, Schwenker kann Kiel wieder hoffähig machen und in sportlich faire Wettbewerbe führen. Der Rest ist der übliche Klimbim, Kiel dürfte froh sein, ihn endlich los zu sein. Die wirklichen Gründe der Trennung werden sowieso verschwiegen. Jetzt hat Schwenker endlich wieder Chance in irgendwelche HBL-Gremien aufgenommen zu werden.
Das zdf meldete dazu vor einer Stunde:
Handball - Bundesliga
Noka Serdarusic: Eine kuriose Entlassung, THW Kiel trennt sich von Erfolgscoach
von Erik Eggers
Manager Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic galten 15 Jahre als das Traumpaar des deutschen Klubhandballs. Sie gewannen in der dieser Zeit 25 Titel für den THW Kiel. Nun hat ein privates Zerwürfnis das Ende dieser Erfolgsgeschichte provoziert. Er hat sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal geschaffen. Seit 1993 wirkt Zvonimir "Noka" Serdarusic als Trainer beim THW Kiel, und in dieser Zeit hat er alle Titel gewonnen, die im Klubhandball zu gewinnen sind. Elf Mal gewannen die "Zebras" die Deutsche Meisterschaft, zuletzt vier Mal in Folge. Fünf Mal den Pokal. Drei Mal den EHF-Pokal. Und 2007, als Krönung, auch die Champions League.
Trennung hat sich angedeutet
"Bei dem Gedanken daran, diese Mannschaft irgendwann einmal als Trainer abzugeben, bricht mir beinahe das Herz", sagte der 57-Jährige vor gut zwei Wochen. Da waren die Dissonanzen zwischen Serdarusic und dem zweiten Vater des Kieler Erfolgs, Manager Uwe Schwenker, bereits offenkundig. "Noka hat sich in den letzten 15 Jahren so ziemlich mit allen angelegt. Jetzt hat er sich mit mir angelegt, und das ist das Schlechteste, was dem THW passieren kann", hatte Schwenker gleichzeitig erklärt. "Die Gründe bleiben privat." Nun hat der Verein die Konsequenzen aus dieser zerrütteten "Ehe" gezogen und den Trainer tatsächlich entlassen; der Vertrag sah ursprünglich eine Laufzeit bis 2009 vor. Nachdem das fünfköpfige Gesellschaftergremium und der achtköpfige Beirat des Klubs am Mittwoch einstimmig die Entlassung beschlossen hatten, wurde eilig ein Aufhebungsvertrag ausgearbeitet.
Anerkennung für Serdarusic
"Ohne seine Kompetenz und sein Engagement wären diese Erfolge nicht möglich gewesen", dankte Dr. Georg Wegner im Namen der Gesellschafter des THW Kiel; der Jurist Wegner, Mitglied der Meistermannschaften 1962 und 1963, stand dem Vernehmen nach als einziger Gesellschafter bis zuletzt hinter Serdarusic, der geschockt reagierte: "Ich werde alles in Ruhe prüfen und mir Gedanken über meine Zukunft machen", sagte er den Kieler Nachrichten.
Wer die Trainer-Legende beerbt, ist unklar. "Wir hoffen, in Kürze einen Nachfolger präsentieren zu können", erklärte Manager Uwe Schwenker. Heiß gehandelt werden vor allem drei Kandidaten: Der Schwede Staffan Olsson (Hammarby IF), der bis 2003 für den THW spielte. Sein Landsmann Ola Lindgren (HSG Nordhorn). Schließlich auch der Isländer Alfred Gislason (VfL Gummersbach), der 2002 mit Magdeburg die Champions League gewann - allerdings wie Lindgren bis 2010 unter Vertrag steht. Als Übergangslösung könnte der erfahrene THW-Kapitän Stefan Lövgren, der im Team einen hohen Stellenwert genießt, zunächst als Spielertrainer einspringen.
Vorwürfe an Führung
Trotz der großen Triumphe hatte es in den letzten Jahren schwer gekriselt. Dabei soll Serdarusic der Vereinsführung vorgeworfen haben, nicht mehr alles für den Erfolg zu tun. Die Gesellschafter und auch Schwenker echauffierten sich währenddessen über das ruppige und wenig medienkompatible Verhalten des Coaches. So im Falle des damaligen THW-Torwarts Henning Fritz. Den deutschen WM-Helden hatte Serdarusic öffentlich als "ganz schlechten Mann" kritisiert, was für entsprechende Schlagzeilen und letztlich auch den Wechsel Fritz' nach Mannheim sorgte. Auch von Sponsorenseite kamen Klagen, wonach Serdarusic sich nicht um Öffentlichkeitsarbeit kümmere. All das wäre womöglich zu kitten gewesen -wenn nicht das Tischtuch zwischen Serdarusic und Geschäftsführer Schwenker, das Scharnier zwischen Trainer und Gesellschaftern, in den letzten Wochen endgültig zerschnitten worden wäre. In den letzten Wochen herrschte völlige Funkstille zwischen den beiden.
Taktische Fehler
Die Entlassung gehört zweifellos zu den kuriosesten der deutschen Handballgeschichte - noch nie ist es vorgekommen, dass ein Trainer nach vier Meisterschaften in Folge beurlaubt wurde. Allerdings waren Serdarusic nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Ciudad Real taktische Fehler vorgeworfen worden; in der zweiten Halbzeit des Rückspiels in Kiel hatte er regungslos zugesehen, wie der THW einen schon sicher geglaubten Titel verspielte. Gleichzeitig wirft das Ende dieser Ära extrem heikle Fragen auf. Denn der französische Superstar Nikola Karabatic hatte sein Wirken stets mit Serdarusic in Verbindung gebracht. Der Vertrag des Rückraumspielers läuft bis 2012. Auf jeden Fall hat Manager Schwenker nun viele offene Baustellen zu beackern.
Liebe SG, die Hauptsache am Wind: immer eine Handbreit Wasser über Kiel.