Termindichte im Handballsport

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Termindichte im Handballsport

Beitragvon Schmoekus » 09.01.2008, 16:06

Auf Sport1.de werden vermehrt auch Spieler zitiert (nach Baur und Hens jetzt auch Schwarzer und Karabatic), die sich über die Termindichte beschweren.

Meine Meinung vorweg:
Ich selbst finde es mit jährlicher WM/EM, CL, Pokal, BuLi auch ein bißchen viel. Klingt vielleicht ketzerisch, aber nach dem Wintermärchen hab ich noch keine Lust auf ein großes Turnier (vielmehr ärgert mich die lange Winterpause BuLi). Auch die künstlich aufgeblähte CL um eine 2. Gruppenphase finde ich überflüssig. Von daher kann ich die Bestrebungen, die Termine wieder etwas zu entzerren nur unterstützen.

Mich wurmt bei der ganzen Diskussion, dass alle Beteiligten (Vereine, Liga, Verbände, Spieler) natürlich nur Ihre Situation im Blick haben, ohne nach links und rechts zu schauen. Wie gesagt, ich kann die Spieler verstehen, die verheizt werden. Sie sind aber meiner Meinung nach mit Schuld an der Misere und haben es auch in der Hand daran etwas zu ändern.

Wenn es Ihnen zuviel wird, warum verzichten/ boykottieren die Stars nicht die Nationalmannschaft? Entdeckt sind sie schon, haben also meistens schon gute Verträge in Top-Teams. – Na klar, Nationalmannschaft ist ja auch Prestige, kann ich verstehen, aber es wäre ein wirkliches Signal.

Oder die Vereine legen Ihren Nationalspielern nahe, nicht an diesen Turnieren teil zu nehmen. Ist nicht nett, aber die Spieler können sich ja überlegen, wer ihnen das Gehalt zahlt. Andererseits könnten die Vereine ja auch auf mehr Spieler setzen, die nicht Nationalspieler sind.

Eine WM/EM ohne Starspieler wäre somit dem Publikum nicht zu verkaufen und die Verbände wären evtl. gezwungen die Turniere nur noch alle 4 Jahre zu veranstalten.

Wie seht Ihr das?
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Beitragvon Kay » 09.01.2008, 16:27

Alles bei der HBL, DHB, EHF und sonstwo bekannt.

Ansonsten gilt was alle verpflichtet: pacta sund servanda-Verträge werden eingehalten, bis etwas Neues hierzu vereinbart wird.
Liebe SG, die Hauptsache am Wind: immer eine Handbreit Wasser über Kiel.
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Re: Termindichte im Handballsport

Beitragvon noch ein fan » 09.01.2008, 18:18

Schmoekus hat geschrieben:Mich wurmt bei der ganzen Diskussion, dass alle Beteiligten (Vereine, Liga, Verbände, Spieler) natürlich nur Ihre Situation im Blick haben, ohne nach links und rechts zu schauen. Wie gesagt, ich kann die Spieler verstehen, die verheizt werden.


Derartige Diskussionen erleben wir in schöner Regelmäßigkeit immer wieder. Ändern tut sich nur insofern etwas, als dass zusätzliche Qualifikationsturniere, weitere Gruppenrunden in der CL etc. geschaffen werden. Jeder achtet schön auf seine Pfründe.

K.o. Spiele in der CL wären sicher wesentlich reizvoller. Das waren doch immer die Highlights. Der Trend es dem großen Bruder Fußball nachzumachen wird sich aber wohl kaum umkehren lassen. Die steigenden Kosten sollen ja auch wieder hereingeholt werden. Noch stärker steigende Kartenpreise wären nun auch nicht im Zuschauerinteresse.

Ich würde es ja begrüßen, wenn Handball den Olympischen Winterspielen zugeordnet wird. Ist nun zwar keine Sportart in Schnee und Eis. Gespielt wird aber hauptsächlich im Winter. Bei den Sommerspielen geht Handball in der Vielzahl der unterschiedlichen Sportdisziplinen doch mehr oder weniger unter. Es hätte also den Vorteil, dass bei den Winterspielen neben dem Eishockey und Curling :lol: eine weitere Mannschaftssportart vertreten wäre. Handball stünde weitaus mehr im Focus, was Medien- und Zuschauerinteresse betrifft. Zumindest eine WM würde damit entfallen.
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Beitragvon Emma » 10.01.2008, 06:29

Und ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass es doch sowas ähnliches gab, wie einen "Spielerrat" indem Lars Christiansen doch auch aktiv war/ist, aber von denen hat man ja auch nie wieder was gehört, außer eben bei der Gründung... waren die nicht damals bei der EHF angesiedelt worden???
Es ist besser für das gehasst zu werden was man ist, als für das geliebt zu werden was man nicht ist! Bild
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Beitragvon Schmoekus » 10.01.2008, 09:58

Kay hat geschrieben:Alles bei der HBL, DHB, EHF und sonstwo bekannt.



Das ist mir ja auch bewußt, aber warum handelt keiner danach? :shock:

nach ein fan hat geschrieben:Derartige Diskussionen erleben wir in schöner Regelmäßigkeit immer wieder. Ändern tut sich nur insofern etwas, als dass zusätzliche Qualifikationsturniere, weitere Gruppenrunden in der CL etc. geschaffen werden. Jeder achtet schön auf seine Pfründe


Eben!

nach ein fan hat geschrieben:Ich würde es ja begrüßen, wenn Handball den Olympischen Winterspielen zugeordnet wird. Ist nun zwar keine Sportart in Schnee und Eis. Gespielt wird aber hauptsächlich im Winter. Bei den Sommerspielen geht Handball in der Vielzahl der unterschiedlichen Sportdisziplinen doch mehr oder weniger unter. Es hätte also den Vorteil, dass bei den Winterspielen neben dem Eishockey und Curling Laughing eine weitere Mannschaftssportart vertreten wäre. Handball stünde weitaus mehr im Focus, was Medien- und Zuschauerinteresse betrifft. Zumindest eine WM würde damit entfallen.


ungewöhnlicher Vorschlag, aber lohnt sich bestimmt darüber nachzudenken. Ist ja als Hallensportart eh unabhängig von Sommer- und Wintersport.
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Beitragvon Krusty » 10.01.2008, 10:44

Schmoekus hat geschrieben:Das ist mir ja auch bewußt, aber warum handelt keiner danach? :shock:


Wie in der Politik oder im wirklichen Leben: Ein jeder sieht nur seine Partikularinteressen.

Obwohl, gerade was EM und WM angeht, wäre m. E. ein 4 jähriger Turnus für alle von Vorteil. Der "normale" Handballinteressierte hat doch kaum noch einen Überblick, was für ein internationales Turnier da gerade mal wieder stattfindet. Belanglosigkeit durch Inflation ist die Folge...
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Beitragvon 19:19 » 10.01.2008, 11:55

Ja, höchstens alle zwei Jahre eine EM oder eine WM wäre ok.
So ist das doch Mist.
Würde mich mal interessieren, ob sich auch noch genug Leute eine WM und EM auch im halbjährigen Wechsel angucken würden. Nach dem Motto: "EM und WM - also das MUSS man sich doch angucken!" Und nach dem Motto: "Klar gucke ich mir das an, denn was kann ich dafür, dass der ganze Kack im TV übertragen wird!"
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Beitragvon Der_Nordische » 10.01.2008, 12:47

Wie hier schon geschrieben wurde, wird sich ja gerne am "großen Bruder Fußball" orientiert, z. B. 2. Gruppenphase in der CL.

Aber warum denn nicht auch bei EM und WM... mir will das nicht in den Kopf!! :roll:

Oder zumindest wie in der Leichtathletik, wo im Olympiajahr keine EM stattfindet. *kopfschüttel*
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Beitragvon Krusty » 11.01.2008, 09:53

19:19 hat geschrieben:Ja, höchstens alle zwei Jahre eine EM oder eine WM wäre ok.
So ist das doch Mist.
Würde mich mal interessieren, ob sich auch noch genug Leute eine WM und EM auch im halbjährigen Wechsel angucken würden. Nach dem Motto: "EM und WM - also das MUSS man sich doch angucken!" Und nach dem Motto: "Klar gucke ich mir das an, denn was kann ich dafür, dass der ganze Kack im TV übertragen wird!"


aus den KN:
"Die Gewerkschaftsidee unterstützt sein Manager Thorsten Storm von den Rhein-Neckar Löwen. "Das Gewinde ist schon lange überdreht. So wird sich der Handball totentwickeln", sagt Storm. Als Vereinsvertreter, der das Gehalt an die Spieler überweist, derzeit aber nur drei von ihnen zuhause hat, sieht er zunächst den Weltverband IHF und die europäische EHF in der Pflicht: "Europameisterschaften und Weltmeisterschaften sollen nur noch alle vier Jahre stattfinden, das ist das Allerwichtigste."

Genau das sieht Weltmeistertrainer Heiner Brand anders. Er wirft den Vereinsvertretern vor, mit der Forderung nach einer Reduzierung der Nationalmannschaftstermine eine "immense Gefährdung des Stellenwerts unserer Sportart heraufzubeschwören. Und das in einem Jahr, in dem sich beim WM-Finale fast 21 Millionen Menschen für unseren Sport interessiert haben", so Brand. "

Sollen wir uns also wünschen, die Deutschen werden bei der EM nichts reißen? Denn dann wird das Interesse (zumal die EM nicht in Deutschland stattfindet) weitaus geringer sein.... :roll:
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Beitragvon Schmoekus » 11.01.2008, 10:30

@krusty

Ich finde da muss man unserem hoch geschätzten Nationaltrainer widersprechen!

Du hast es ja gestern richtig auf dem Punkt gebracht: Zuviel inflationäre Wettbewerbe sorgen für Übersättigung und nicht für noch mehr Hype.

Nur ein kanppes Gut hat einen Wert von Dauer. Das ist auch in der Marktwirtschaft so.

Ich glaube nicht, dass eine breite Öffentlichkeit neben den ganzen Wintersport :evil: sich von einem jährlichen Wettbewerb dauerhaft ausnahmslos vereinnahmen lässt
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Re: Termindichte im Handballsport

Beitragvon Taruper » 11.01.2008, 10:57

noch ein fan hat geschrieben:
Ich würde es ja begrüßen, wenn Handball den Olympischen Winterspielen zugeordnet wird. Ist nun zwar keine Sportart in Schnee und Eis. Gespielt wird aber hauptsächlich im Winter. Bei den Sommerspielen geht Handball in der Vielzahl der unterschiedlichen Sportdisziplinen doch mehr oder weniger unter. Es hätte also den Vorteil, dass bei den Winterspielen neben dem Eishockey und Curling :lol: eine weitere Mannschaftssportart vertreten wäre. Handball stünde weitaus mehr im Focus, was Medien- und Zuschauerinteresse betrifft. Zumindest eine WM würde damit entfallen.


Ist das Handballfeld dann komplett aus Eis?
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Beitragvon Krusty » 11.01.2008, 12:34

Schmoekus hat geschrieben:@krusty

Ich finde da muss man unserem hoch geschätzten Nationaltrainer widersprechen!


Genau das war meine Absicht. Und (leider :wink: ) muß man da dem Storm zustimmen.

Nur weil wir einmal (vor allem dadurch bedingt, das die WM im eigenen Land stattfand) einen "Hype" gehabt haben haben, heißt das nicht, dass dies die Regel wird.
Wie gesagt, die breite Öffentlichkeit wird durch zu viele große Turniere nur verwirrt.
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Re: Termindichte im Handballsport

Beitragvon noch ein fan » 11.01.2008, 12:36

Taruper hat geschrieben:Ist das Handballfeld dann komplett aus Eis?


Nun ja, vielleicht als kreative neue Trendsportart. Dürfte für unseren Ljubomir wie geschaffen sein. :wink:
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