von SG-Hupe » 11.02.2004, 18:08
Hallo musikgenie!
Höchste Zeit, dass ich mich mal äußere! Zum Triumphmarsch aus Aida: Hier geht es um einen feierlichen Auftakt. Den Rhythmus selbst zu bestimmen ist nahzu unmöglich Hast Du mal bei "auf in den Kampf Torrero" zugehört? Das kommt vom Band. Vom Publikum wird der Rhythmus da auch nie gehalten. Und? ist das schlimm?
Während des Spiels stehe ich in der Mitte der Fantribüne, um auch sämtliche Aktionen mitzubekommen, die von den Ultras, die von den Trommlern, die von den Wikingern und die von der Hölle Nord. Gibt es von den Fans keine Aktion, dann starte ich eben selber eine. Es kommt nicht selten vor, dass Aktionen zeitgleich starten. Dann ist es meine Aufgabe, die Fans wieder zusammen zu bringen. Teilweise kommen von verschiedenen Seiten unterschiedliche Rhythmen und Tempi. Auch hier versuche ich die Fans wieder zusammen zu bringen. Ich habe keine Ahnung welchen musikalischen Hintergrund Du mitbringst. Das es nicht ganz leicht ist ein Instrument zu spielen, ohne sich selbst wegen der Lautstärke der Fans zu hören, dürfte wohl klar sein. Lautstärke, Krach ist das, was der Sinn von Rasseln, Trommeln und Trompeten ist, sicher kein Chor und Symphoniekonzert. Fangesänge sind selten musikalisch anspruchsvoll. Ich lade Dich aber gerne mal auf eines meiner Konzerte ein. Da wirst du hoffentlich feststellen, dass ich nicht nur Krach machen, sondern auch ordentlichen Jazz spielen kann. Klassisch spiele ich in letzter Zeit allerdings seltener. Ein anspruchsvolles Trompetenkonzert habe ich in Vorbereitung auf mein (dann doch nicht angetretes) Musikstudium auch schon mit einem Symphonieorchester hingelegt. Trotzdem bin ich sicher nicht frei von Fehlern. Wirklich musikalische Fehler (falsche Töne) entstehen dann, wenn die Konzentration und die Kraft nach lässt, oft aber auch, weil irgendein Fan versehentlich beim jubeln an die Trompete kommt, so dass man manchmal Angst bekommt in der Zukunft mit Zahnprotesen herumlaufen zu müssen. Gemeinsames Üben ist immer eine tolle Sache und auch schon oft geplant gewesen. Nun habe ich aber auch noch (wie so viele) einen anstrengenden Beruf und eben an den Wochenenden mal das eine oder andere Konzert. Ist nicht einfach das zu wuppen. Ich hoffe, dass die Herrausforderung Campushalle, nämlich 6000 Leute zum Klatschen zu bewegen, verdammt gut klappt und das ist ein Verdienst der GESAMTEN Stehplatztribüne, mich eingeschlossen. Ist übrigens schon länger her, dass ich mal wieder kritische Worte über mich lese. Danke übrigens für die netten Worte in den Beiträgen. Die motivieren mich, auch weiterhin kostenneutral meinen Beitrag zur Stimmung in der Halle zu leisten. Bis heuteabend in der Fördehalle.
SG-Hupe