Übrigens: Mit einem Sieg heute wird die SG Flensburg-Handewitt Tabellenführer.
HSV Grimmen
03.10.2007: Der Gegner im Portrait
Bislang besichtigten Urlauber in Grimmen, einem 11000-Einwohner-Städtchen 30 Kilometer südlich von Stralsund, vor allem die drei mittelalterlichen Stadttore und die 1267 erbaute Sankt Marienkirche. Jetzt könnten auch „Handball-Touristen“ vermehrt die Stadt am Trebel besuchen. Der HSV Grimmen feierte nach mehren Anläufen erstmals die Meisterschaft in der Oberliga Mecklenburg-Vorpommern und stieg damit erstmals in die Regionalliga Nordost auf. „Dieser Erfolg verdankt der HSV seiner guten Jugendarbeit“, verweist Steffen Birkner, der zusammen mit Joachim Kalski ein Trainer-Duo bildet, auf die intensive Arbeit im Nachwuchssektor. In diesem Frühjahr sprangen gleich vier dritte Plätze auf Landesebene für Nachwuchssektor ab. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Oberliga-Meister fast ausschließlich aus Eigengewächsen besteht. Lediglich der erfahrene Keeper Bernd Brümmer, der in der Serie 1992/93 Bundesliga-Luft beim HC Empor schnupperte, und Rückraum-Akteur Marcel Jaunich, zuletzt ebenfalls Rostock, reichen eine höhere Fahrtkosten-Abrechnung ein.
Im Aufstiegsjahr konnten die Grimmener nur vier oder fünf Partien in Bestbesetzung bestreiten. „Aber unser Kader war in der Breite sehr stark besetzt“, stellte Steffen Birkner fest. Auf diese Tugend soll aufgebaut werden. Die Aufstiegsmannschaft bleibt zusammen. Mit Torwart Stefan Köpke (Usedom), Kreisläufer Andreas Schulz (Loitz) und Trainer-Sohn Uwe Kalski (Rostock Jugend) gibt es drei Neuzugänge. Eine angestrebte Kooperation mit Schwerin – Lokalrivale Loitz arbeitet bereits mit dem großen Nachbarn Stralsund zusammen – soll weitete Alternativen schaffen. Ein Trumpf dürfte auch die Kulisse sein. Die kleine Halle „Südwest“ war schon zu Oberliga-Zeiten häufig ausverkauft. Deshalb zog der HSV in die größere Halle des Gymnasiums Grimmen um.
Die Saison begann allerdings ernüchternd: Joachim Kalski schlich traurig aus der Treenehalle in Tarp. „Wir sind in der Realität der Regionalliga angekommen“, meinte der Trainer des HSV Grimmen. „Wir haben weder im Angriff und Abwehr unsere Leistung abrufen können.“ Die Pommeraner hatten 350 Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt, um schnell zu erkennen, dass ohne die drei Verletzten Rückraum-Akteure Raik Mielke, Uwe Kalski und Silvio Bentzien die Alternativen für eine Sensation fehlten. 23:40 hieß es am Ende. Die höchste von drei Niederlagen, die den Aufsteiger ans Tabellenende purzeln ließen. Allerdings: Die bisherigen Gegner aus Potsdam, Tarp und Bad Schwartau gehören zu den Top-Teams der Regionalliga.