Presseschau :
THW Kiel geht im Nord-Derby furchtbar unter
https://www.n-tv.de/sport/THW-Kiel-geht ... 92343.htmlSG Flensburg-Handewitt demütigt den THW Kiel im Derby
https://www.spox.com/de/sport/handball/ ... icker.htmlTHW Kiel kassiert in Flensburg höchste Derby-Pleite aller Zeiten
https://www.kn-online.de/sport/regional ... WVQUI.htmlDämpfer für den THW Kiel in der Handball-Bundesliga: Bei der starken SG Flensburg-Handewitt kassierten die Kieler zum Abschluss der Hinrunde beim 23:36 (11:19) die höchste Derby-Niederlage aller Zeiten und mussten die Füchse Berlin in der Tabelle wieder vorbeiziehen lassen.
Kiel. Auch eine halbe Stunde nachdem seine Spieler mit den Fans auf der Stehtribüne ausgelassen den 36:23 (19:11)-Sieg über den THW Kiel gefeiert hatten, war der höchste Derbysieg der SG Flensburg-Handewitt noch nicht ganz ins Bewusstsein von Trainer Maik Machulla vorgedrungen. Offenbar reflexartig gratulierte er seinem THW-Kollegen Filip Jicha, bevor er sich korrigierte: „Danke für die Glückwünsche, normalerweise sitze ich in Kiel und gratuliere dir zum Sieg.“
An diesem vierten Adventssonntag hatten die Flensburger gut lachen. Denn ausgerechnet gegen den Nordrivalen gelang dem Tabellenfünften die beste Saisonleistung in einer bisher sehr durchwachsenen Spielzeit.
Kieler Personalverschleiß macht sich im Rückraum bemerkbar
Doch auch das 107. Nordderby folgte dem Gesetz „alles kann passieren“. Und so hielt der THW Kiel, angereist mit der Mission, die frisch eroberte Tabellenführung zu verteidigen, nur bis zum 4:4 (13. Minute) mit, ehe er merklich an seine Grenzen stieß. Nur 63 Stunden nach dem überzeugenden 30:26-Sieg der Kieler in Aalborg machte sich der Personalverschleiß vor allem im Rückraum bemerkbar. SG-Keeper Benjamin Buric zeigte Sander Sagosen und Nikola Bilyk ihre Grenzen auf. Harald Reinkind biss als Alleinunterhalter im rechten Rückraum trotz Infekts auf die Zähne, hatte aber mit zwei Ballverlusten Anteil daran, dass Flensburg ins Konterspiel kam und beim 12:8 durch den späteren Top-Torschützen Emil Jakobsen (8 Treffer) erstmals auf vier Tore davonzog (22.).
Während der Abwehrriegel mit Kapitän Johannes Golla, Simon Hald und Magnus Rød in scheinbar blindem Verständnis dem Kieler Angriff seine Rückraum-Wucht nahm, sorgte Zebra-Regisseur Miha Zarabec nach seiner Einwechslung (19.) für Impulse und Tore. Doch Flensburg, zuletzt am Dienstag im Einsatz und mit den wiedergenesenen Magnus Rød und Johan Hansen an Bord, war sich der Kieler Schwachstelle bewusst und setzte konsequent auf eine ultraschnelle Mitte. „Wir wussten, dass der THW nur einen Halbrechten hat und zweimal zwischen Angriff und Abwehr wechseln muss und wollten hohes Tempo gehen“, sagte Machulla.
Der THW Kiel indes versuchte, sich mit einer 3:2:1-Abwehr und abwechselnd mit Bilyk und Domagoj Duvnjak im rechten Rückraum gegen den SG-Lauf zum 16:10 (28.) und die insgesamt 16 Buric-Paraden zu stemmen.
THW verkürzt nach der Pause auf 15:17
Doch das gelang nur zu Beginn der zweiten Hälfte noch einmal, als ein schneller Reinkind-Doppelpack und ein Duvnjak-Treffer die Kieler beim 15:17 (32.) noch einmal in Schlagdistanz brachten. Ein kurzes Auflodern Kieler Hoffnungen, das nach zwei Fehlversuchen von Duvnjak und Reinkind durch eine umso treffsicherere Rückraum-Reihe der SG beim 20:15 (36.) wieder erloschen war.
„Sobald die SG ein Tor gemacht hatte, hat sie wieder Luft bekommen. Das ist die Psychologie im Sport“, sagte THW-Rechtsaußen Niclas Ekberg über den verpassten Momentum-Twist. Sieben-gegen-Sechs, Petter Øverby im Innenblock – die Kieler versuchten alles, konnten das Ruder gegen eine vom eigenen Tempo berauschte SG aber nie herumreißen. „Das war nicht nur unser bestes Spiel diese Saison, sondern das beste seit langer Zeit“, jubilierte Buric. „Heute hat einfach alles geklappt, was wir uns vorgenommen hatten.“
Längst schien den Kielern klar, dass es nur noch um die Höhe der Niederlage ging – und sie vermochten sie dennoch nicht einzudämmen, nachdem Hendrik Pekeler SG-Regisseur Jim Gottfridsson im Sprung mit der Hand am Fuß erwischte und mit Rot vom Feld musste (47.).Schließlich stoppte der Flensburger Wirbel. Bei verflixten 13 Toren Vorsprung. „Mit so einem hohen Sieg gegen den THW rechnet man nicht“, sagte Buric, während in den Katakomben der Flens-Arena eine Tür als Frustableiter für Sander Sagosen diente. Domagoj Duvnjak indes blieb ruhig, auch als er während eines TV-Interviews auf dem Feld von SG-Anhängern beleidigt wurde. „Ich habe gerade eine gute Motivation für das Rückspiel gekriegt“, sagte der Kroate anschließend.
SG Flensburg-H. – THW Kiel 36:23 (17:12)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (1.-60. Minute/16 Paraden), K. Møller (n.e.) – Golla 7, Hald 1, Kirschberger, Einarsson 2, Mensah Larsen 3, Søgard, Gottfridsson 5, Hansen 2, Pedersen n.e., Jakobsen 8/3, Semper, Mensing n.e., L. Møller 3, Rød 5.
THW Kiel: N. Landin (1.-52. Minute/11 Paraden), Mrkva (bei zwei 7m und ab 52./0) – Duvnjak 3, Sagosen 3, Reinkind 5, M. Landin 1, Øverby, Wiencek, Ekberg 5/3, Pabst 1, Fraatz n.e., Dahmke, Zarabec 3, Wallinius 2, Bilyk, Pekeler.
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Stendal) – Strafminuten: SG 2 (Rød), THW 6 (Pekeler, Sagosen, M. Landin) – Disqualifikation: Pekeler (47./grobes Foul) – Siebenmeter: SG 4/3 (Jakobsen Latte), THW 3/3 – Spielfilm: 0:1, 4:4 (13.), 9:6, 10:8 (21.), 16:10 (28.), 17:12 – 17:15 (32.), 20:15, 24:17 (41.), 28:19, 24:21 (56.), 36:23 – Zuschauer: 6300 in der Flens-Arena in Flensburg (ausverkauft).
Von Merle Schaack und Tamo Schwarz
In rot unterlegt die im Vorfeld vorausgesagte dirty Partisanenaktion, für die Kiel berüchtigt ist und die aus Kiel sehr verräterisch kommentiert wurde! Diesmal war Übelkrähe Pekeler der Täter der Gotte in der Luft den Fuß wegriss und damit eine Verletzung des Gegners vorsätzlich billigend in Kauf nimmt und nicht DD, nützte aber am Spielverlauf auch nichts. Das DD beleidigt wurde, hat er sich in vielen Spielen mit seiner Art zu spielen redlich verdient.