von RoWeb » 07.08.2007, 19:30
„Von Platz 1 bis 5 ist alles drin!“
(KrÖ) Im Rahmen der Kinopremiere von ‚Projekt Gold – Eine deutsche Handballweltmeisterschaft’ wagten die Spieler und Verantwortlichen einen Blick auf die bevorstehende Saison.
Der neue Manager Thorsten Storm sieht im „Projekt Löwen eine Verpflichtung gegenüber der Region“, was „nichts mit dem Alter der einzelnen Spieler zu tun“ habe. Ganz gleich ob Nachwuchsakteur oder erfahrener Profi, er „vertraue da voll auf Iouri“. Die Spieler seien zu „Söhnen Mannhe[/shadow]ims“ geworden und Baden das „Mutterland des Handballs“, wobei „die RNL natürlich die Speerspitze“ bildeten.
Außerdem wisse Storm mit Kronau und Östringen sehr wohl um den Ursprung des Vereins, "hoffe aber dennoch auf die Unterstützung der Region". Noch vor der Saison allerdings, geht es „erst einmal weit weg, nach Moskau, in die Schweiz und in die Pfalz.“
Christian Schwarzer und Andrej Klimovets ernten bereits für ihr Erscheinen tosenden Applaus, ihr Ziele sind „ganz klar die drei Wettbewerbe“ [DM, DHB und EHF]. In Sachen Meisterschaft sieht Blacky „in diesem Jahr noch Kiel vor uns“, während der EHF-Pokal noch in seiner Sammlung fehle. Sergej Harbok wirkt ein wenig verloren, als der Moderator erst die noch kaum vorhandenen Deutschkenntnisse des Neuzugangs anspricht – „Das ist übrigens der Grund dafür, dass er bis 2010 bleibt“ – und ihn dann trotzdem auf deutsch befragt. Doch Oleg Velyky fungiert als Übersetzer und Harbok grinst verlegen, als das Publikum seine Begrüßung in der neuen Sprache honoriert. Dem provozierenden „Nun können sie sich ja diese Saison erholen“ [Harbok spielt auf der selben Position] kontert Velyky selbstbewusst mit „Ich glaube ich habe meinen Platz in der Mannschaft“, außerdem betont er noch einmal, nach wie vor „alles für diesen Verein zu geben, bis zum letzten Tag!“.
David Szlezak berichtet, „die Stimmung im Team könnte nicht besser sein“, trotzdem seien „das Training, der Trainer, der Kraftrum, alles hart!“ Christian Caillat ist angesichts der nun doch endlich sommerlichen Temperaturen froh, statt in der Heimat hier in Deutschland zu trainieren, während es Uwe Gensheimer begrüßt, nicht mehr das Nesthäkchen im Team zu sein. Sein Nachfolger in Sachen Bälle tragen, Patrick Groetzki, wirkt noch etwas schüchtern und Frank Scholl, Perspektivspieler aus dem Regio-Kader, beschreibt das Training mit der ersten Mannschaft als „nett und eine Gelegenheit, um viel zu lernen“. Gensheimer tanzt auch in diesem Jahr wieder auf zwei Hochzeiten, während der Vorbereitungsphase stehen für ihn außerdem Einsätze in der Junioren-Nationalmannschaft an. „Das ist ungünstig aber geht schon. Und hoffentlich klappt es dieses Mal besser als im letzten Jahr.“
Mariusz Jurasik versucht die Zusammenarbeit mit Sergiy Shelmenko – „Abteilung linke Klebe“ – zu beschreiben: „Ich spiele 15 Minuten, dann Sergiy ...“ der Moderator unterbricht ihn: „Aber dann muss Shelmenko ja 45 Minuten spielen?“, doch Jurasik kontert grinsend „Ja, aber ich mach in den 15 Minuten schon zehn Tore!“ Außerdem will der Pole nun endlich den DHB-Pokal nach Baden holen. „Blacky hätte aber gerne den EHF-Pokal, entsteht hier bereits der erste Interessenkonflikt innerhalb der Mannschaft?“
Nachdem Michael Haaß "ein gewisses Interesse im medialen Bereich“ bekundet, begrüßt er die hohe Personaldichte im Rückraum: „Dadurch dass wir dort jetzt viele Spieler sind, muss nicht jeder allzu lang spielen.“ Daniel Buday gibt seiner Genesung „noch ein paar Monate“ und zum Thema hohe Belastung durch zahlreiche Wettbewerbe parallel zur Runde versichert Haaß: „Das werden wir schon irgendwie überstehen. Wir spielen alle viel zu gerne Handball, um weniger spielen zu wollen.“
Mit „Schönen guten Abend Henning Fritz!“ der Moderator den aus dem „Handball-Entwicklungsland“ Dresden [offizielle Filmpremiere in Deutschlands größtem Freilichtkino] zugeschalteten Nationalkeeper und versetzt damit den Saal in ohrenbetäubenden Jubel. Das Ex-Zebra fühlt sich in seiner neuen Heimat wohl, die Familie wird erst in den nächsten Wochen nachkommen und in Bezug auf die Mannschaft habe er „ein gutes Gefühl für das neue Jahr“.
„Da ist ja ganz schön was los bei euch!“ staunt wenig später Oliver Roggisch, als die ebenfalls lautstarke Begrüßung seiner Person ihn durch den Hörer erreicht. Dann betont er, dass „der Trainer und die starke Mannschaft im Hinblick auf den einen oder anderen Titel ganz klar die Hauptgründe für den Wechsel“ gewesen seien, die Nähe zur Heimat [geboren in Villingen-Schwenningen, aufgewachsen in München] allerdings ein „willkommener Nebeneffekt“.
Maros Kolpak muss sich an seine neue Rolle als Torwarttrainer „erst noch gewöhnen“, den ersten Nachteil habe er jedoch bereits entdeckt. „Früher konnte ich nach dem Training nach Hause kommen und die Füße hochlegen, jetzt muss ich dann noch denken und das nächste Training vorbereiten. Bis das zur Routine wird, kann noch dauern.“ Auf die Frage, wie es denn sei, den ehemaligen Mitspieler und den amtierenden Weltmeister zu trainieren, grinst er „Die sagen nix, die arbeiten. Ich bin da respektiert.“ und Trainer Chevtsov erklärt schmunzelnd: „Wenn sie nicht halten ist Maros schuld.“. Dann wird der Slowake wieder ernst. „Aber es ist nicht alles Iouris Aufgabe sondern auch die eines jeden Spielers“. Chevtsov nickt. Er ist „sehr zufrieden“ mit dem aktuellen Stand, die Mannschaft sei „voll im Plan“. In der anstehenden Saison möchte er „die Fehler aus dem letzten Jahr [unnötige Punkvergaben an vermeintlich leichte Gegner] nicht noch einmal machen“. Dafür sei „nun die Mannschaft verstärkt worden, um Ausfälle kompensieren zu können“. Trotz allem müsse man jedoch „mit kleinen Schritten beginnen und erst einmal jedes Spiel gewinnen. “ Abschließend gibt er sich zuversichtlich: „Jeder Handballer ist auch ein Mensch und hat ein Herz, sie wollen gewinnen. Von Platz 1 bis 5 ist alles drin“.
SG Kronau/Östringen
Fanclub Baden-Lions
Nordlichtlions