von meyner » 07.06.2010, 10:51
Ja, ich finde auch, man sollte zumindest den Versuch machen zu differenzieren.
FE hat bestimmt großen Anteil an der allgemeinen Professionalisierung der SG, die durchaus bewusst eine Abkehr von bestimmten Gepflogenheiten erforderlich gemacht hat. Unpopuläre Entscheidungen gehören durchaus zum Business, falsche Sentimantalitäten können da stören. Der dauerhafte Erfolg, zur Spitze in Deutschland zu gehören, war wohl nur so möglich.
ABER: die SG ist heute strukturell und organisatorisch solide aufgestellt. Das Umfeld in der Bundesliga hat sich aber verändert, heute regiert noch mehr das Geld. Für die SG stellt sich wieder die Frage nach der richtigen Strategie.
Noch mehr Geld reinpumpen oder auf die ureigenen Kräfte einer verschworenen Gemeinschaft setzen. Letzteres halte ich für richtig und der aktuelle Erfolg scheint das zu bestätigen. Und dabei meine ich nicht nur den Teamgeist der Mannschaft sondern ganz besonders die neu entstandene Identifikation im Umfeld der Fans und der lokalen Wirtschaft.
Und wenn das die Strategie ist (was ich nur vermuten kann - und was ja finanzielle Notwendigkeiten und auch die Suche nach neuen Spielern nicht ausschließt), dann sollte man auch bei Anlässen wie die Verabschiedung verdienter Spieler auf diese Werte achten. Insbesondere die Verabschiedung von Torge Johannsen wurde dem nicht gerecht. Hier liegt eine völlige Verkennung der Identifikationskraft von TJ vor. Und auch hier meine ich nicht die Tatasche, dass Torge nicht länger beschäftigt wird (das muss die sportliche Leitung entscheiden) sondern nur die Art der Würdigung seiner Verdienste.
Holger Kaiser ist nun mal ein spröder Redner, das kann man ihm nicht vorwerfen. Er war einfach die falsche Wahl für diese Zeremonie. Und gleiches gilt für FE. Bei allen Verdiensten - es bedurfte keines großes Weitblicks, dass sein Auftreten Pfiffe auslösen würde. Man kann das jetzt Tapferkeit nennen, dass er sich gestellt hat, ok. Aber in Wirklichkeit war dieses absolut störend für eine persönliche Zeremonie.