maxi hat geschrieben:Für mich war der noch nie ein guter Trainer. Seine Kieler Weltauswahlen haben ihre Titel dank überragender individueller Klasse der Spieler nicht wegen, sondern trotz dieses Trainers geholt.
Genau so ist das. Der fehlende Unterbau rächt sich und mit Nachwuchs konnte Alfred das noch nie.
Stand: 22.09.2017 11:54 Uhr - Lesezeit: ca.4 Min.
Kiels Krise: Gislason mit dem Latein am Ende?
http://www.ndr.de/sport/handball/bundes ... l5130.htmlAlfred Gislason ist kein Mann, der verschwenderisch mit seinem Lächeln umgeht. Selbst wenn seine Handballer vom THW Kiel brillieren und hoch führen, steht der Coach häufig mit äußerst ernster Miene am Spielfeldrand. Der Isländer ist ein Perfektionist, dem kein noch so kleiner Fehler verborgen bleibt. Jahrelang musste der äußerst akribische Übungsleiter lediglich Feinjustierungen bei seinem Team durchführen, das unter seiner Regie sechs Meisterschaften, fünf Pokalsiege und zwei Erfolge in der Champions League errang. Doch weil viele Leistungsträger der goldenen THW-Jahre nach und nach dem Werben der finanzstärkeren europäischen Konkurrenz erlagen, ist die Zeit der Kieler Dominanz auf nationaler Ebene vorbei.
Schlimmer noch: In dieser Serie droht dem Rekordmeister nach drei Pleiten aus den ersten sechs Bundesliga-Partien gar der Sturz ins graue Mittelmaß. Und erstmals in seiner langen Amtszeit scheinen bei Gislason Zweifel an seiner Arbeit aufzukommen. "Ich weiß nicht, warum die Leute nicht an sich glauben. Das kann meine Schuld sein. Ich muss mich fragen, was die Mannschaft so verunsichert", sagte der 58-Jährige unmittelbar nach der 22:30-Pleite am Donnerstagabend in Wetzlar im "Sky"-Interview.
Aufsichtsrat schweigt zum Trainer
Am Tag darauf fehlte der Isländer beim Training. Allerdings nicht, weil er zurückgetreten war oder ihm die Clubführung das Vertrauen entzogen hat. Der Trainer ließ sich am Freitagmorgen an der Bandscheibe operieren und wird das Team auch nicht zum Königsklassen-Spiel am Sonntag (18.30 Uhr) bei KS Vive Kielce begleiten. Der THW ohne Gislason an der Seitenlinie: Nur eine einmalige Angelegenheit oder bald vielleicht dauerhaft Realität? Zwar hatte Manager Thorsten Storm seinem Coach erst vor Kurzem via "Kieler Nachrichten" Rückendeckung gegeben: "Taktisch sehe ich Mannschaft und Trainer nicht falsch. Es wird sehr hart gearbeitet. Darum gibt es keine Personaldiskussion." Aber was ist, wenn der Aufsichtsrat ob des schlechtesten Saisonstarts seit 15 Jahren ins Grübeln gerät? Noch schweigt das Gremium. Es ist aber davon auszugehen, dass hinter verschlossenen Türen zumindest die Chancen und Risiken eines Trainerwechsel abgewägt werden. Oder wirft Gislason gar selbst die Brocken hin?
Handball-Experte Koos: Gialson vor dem Aus
Für den NDR Handball-Experten Thomas Koos ist jedenfalls klar: So geht es nicht weiter. Die Mannschaft wirke total verunsichert und der Coach ratlos, meint Koos und führt die Kieler Krise auf das Fehlen von Führungsspielern zurück. Seine Prognose: Gislason wird den Oktober beim THW nicht überstehen. Auch Manager Storm, der für die Zusammenstellung des Kaders mitverantworlich ist, stehe im "Brennpunkt".
"Brechen gefühlt kampflos auseinander"
Tatsächlich dürften Gislason und Storm in noch größere Erklärungsnot geraten, wenn frühzeitig das vor Saisonbeginn ausgegebene Ziel Meisterschaft abgeschrieben werden muss. Kein unrealistisches Szenario, heißen doch die kommenden Gegner in der Bundesliga Rhein-Neckar Löwen, Erlangen, Göppingen und Füchse Berlin. Innerhalb des Teams scheint der Glaube an den nationalen Titel bereits jetzt verloren gegangen zu sein. "Der Zug deutsche Meisterschaft ist abgefahren. Jetzt geht es darum, die Ehre des THW Kiel zu retten", erklärte Rückraum-Routinier Christian Zeitz. Dafür aber müsste das Team - anders als in Wetzlar - in Zukunft mehr Leidenschaft und Moral in die Waagschale werfen. "Das geht einfach nicht, dass wir gefühlt kampflos auseinanderbrechen", meinte Europameister Rune Dahmke im NDR Interview selbstkristisch: "Egal ob man verliert oder nicht, so kann man ein Spiel nicht beenden."
Trainer stellt sich vor die Mannschaft
Verantwortlich für den in der Schlussphase blutleeren Auftritt der "Zebras" zeichnet am Ende Gislason. Obgleich ihn sein Team nicht zum ersten Mal in dieser Serie im Stich gelassen hatte, stellte er sich nach der Partie demonstrativ vor seine Mannschaft: "Ich stehe zu meinen Spielern und zu unserer Arbeit, auch wenn die momentan nicht besonders erfolgreich ist." Gelingt allerdings nicht rasch der Turnaround, könnte es die letzte Saison des Isländers beim THW werden. Denn eine titellose Serie hätte vermutlich im kommenden Sommer erhebliche Umwälzungen im wenig austariert wirkenden Kader zur Folge. Und dass er nicht noch einmal quasi bei Null beginnen möchte, hatte Gislason (Vertrag bis 2019) bereits vor Monaten unmissverständlich erklärt: "Es ist garantiert mein letzter kompletter Neuaufbau in diesem Verein."
Terra schrieb am 22.09.2017 12:08 Uhr:
Also die Bandscheibe... Alfred lief schon länger nicht mehr "rund". Ich mag ihn und halte auch viel von ihm, aber ich denke, seine Zeit beim THW ist vorbei. Das ist echt ein Knochenjob, nervlich und auch körperlich. Es wird immer über die Belastung der Spieler geredet, die der Trainer ist sicher nicht geringer.
Alfred, nimm dir eine Auszeit und such dir neue Aufgaben. In deinem eigenen Interesse. Sonst bist du bald platt
Von kn-online:
HerrHansen 22.09.2017
Liga? dürfte gelaufen sein. Am 1/10 in M...
Liga?
dürfte gelaufen sein.
Am 1/10 in Mannheim kann die Saison eigentlich beendet werden!
CL?
dürfte nicht fürs F4 in Köln reichen!
Auf das Wunder wette ich aktuell lieber nicht!
Pokalreise?
Endstation Hannover am 18/10.?
Unter dem Strich wird es hart bis Mitte November - für die Mannschaft und die Fans.
Die eben angedeutete Reißleine sollte aber dann auch bedeuten, bereits jetzt am Kader für die Zukunft zu schmieden und die Zeit bis zum nächsten Saisonstart bereits heute vernünftig zu nutzen! Weil in dieser Form läuft in der kommenden Saison in Kiel vielleicht der EHF-Cup... oder die entsprechende Quali!
http://www.kn-online.de/News/Sport-News ... in-WetzlarAlfred Gislason in der Schusslinie - 22.09.2017 11:05 Uhr
http://www.kn-online.de/News/Sport-News ... chussliniecourage22.09.2017
Leider ist es so – aber zu spät für 2017/18
Es wurde (z.B. von mir) immer wieder gesagt: … bei allen Verdiensten. Der THW-Aufsichtsrat hätte bereits vor gut einem Jahr, eigentlich bereits nach der verkorksten Saison davor die Notbremse ziehen müssen: Alfred Gislason ist mit seinen Taktiken für die konkurrierenden Vereine viel zu durchsichtig geworden, seine Achillesferse: er reagiert nicht wie ein Schachspieler mit noch raffinierteren Zügen, Spielereinsätze, taktischen Finten.
Der THW ist seit langem berechenbar und damit selbst bei durchschnittlichen Vereinen mit cleveren Trainern und „hungrigen“ jungen Spielern eine leichte Beute.
Gislason gelang außerdem nicht, seine Hauptaufgabe (Zusammenschlusses hervorragender Einzelkönner zu einer echten, zwingend aufspielenden THW-Mannschaft wie in alten Zeiten) zu verwirklichen. Der THW, wie der deutsche und internationale Handball ihn kennt und achtet, tritt auf der Stelle – derzeit mit der Tendenz abwärts. Beispiel Rasmus Lauge (jetzt Flensburg) – seinerzeit weit unter Wert beim THW eingesetzt. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es beim THW Spieler, deren Potenzial durch Misserfolge, falsche Führung und vor allem falsche Taktiken ebenfalls weit unter Wert liegt. Ein Trauerspiel. Der THW-Aufsichtsrat sollte handeln.