Von Sport1.de
Gummersbach droht Zwangsabstieg
Dortmund/Gummersbach - Der VfL Gummersbach war einst sportlich der erfolgreichste Handball-Klub der Welt.
Der VfL spielte auch in dieser Saison international in der Kölnarena
Vorschau Der VfL spielte auch in dieser Saison international in der Kölnarena
Doch danach sorgte der Verein eher durch finanzielle Miseren für Schlagzeilen. So auch jetzt. Der Ligaverband HBL hat allen 18 Bundesligisten die Spielerlaubnis für die kommende Saison erteilt.
Doch für den VfL Gummersbach gilt das nur vorerst. Der Klub erhält wie drei andere Vereine, die nicht genannt wurden, die Lizenz nur unter Auflagen.
Während VfL-Geschäftsführer Stefan Hecker das noch nach außen sehr gelassen sieht, wird HBL-Gechäftsführer Frank Bohmann deutlicher: "Welche Bedingung das ist, veröffentlichen wir nicht. Aber wird das nicht geschehen, gilt die Lizenz als nicht erteilt."
Hecker erklärte dagegen bei "Oberberg aktuell": "Ich bin mir aber sicher, dass es keine große Sache ist. Unsere Zahlen stimmen und wir haben alle Unterlagen fristgerecht eingereicht."
Man wird sehen. Nach der schmutzigen Maxima-Affäre stand der VfL schon vor der Saison 2000/01 vor dem Abstieg aus der Bundesliga. Der DHB-Ligaausschuss hatte damals dem Klub einstimmig die Lizenz verweigert.
Wut und Trauer bei Handball-Größen
Den in Insolvenz befindlichen Gesamtverein VfL Gummersbach drückten 1,6 Millionen Mark Schulden. Der Bannstrahl durch das DHB-Kontrollorgan rief bei den ehemaligen Handball-Größen Wut und Trauer hervor.
Bundestrainer Heiner Brand: "Das tut verdammt weh." Selbst NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement wollte helfen.
Dem VfL drohte damals der Abstieg in die dritte Liga. Doch diese Schmach blieb dem Verein praktisch auf dem Gnadenwege erspart. Das Ständige Schiedsgericht des DHB erteilte doch noch die Lizenz. Nicht unmaßgeblichen Anteil an der Entscheidung hatte DHB-Präsident Uli Strombach, der selbst aus dem VfL Gummersbach hervorging.